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    Essstörungen bei Mädchen mit Typ 1 Diabetes
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    Essstörungen bei Mädchen mit Typ 1 Diabetes

    (01.12.2008) Störungen im Essverhalten können hartnäckig sein und tendieren zur Verschlimmerung. Oftmals gehen sie in eine klinisch relevante und manifeste Essstörung über. Beide Formen finden sich häufiger bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen mit einem Typ 1 Diabetes als in den Vergleichsgruppen ohne Diabetes und ziehen auch schwerwiegendere gesundheitliche Konsequenzen nach sich. Eine Gefährdung der Stoffwechselkontrolle und ein erhöhtes Risiko für Krankenhausaufenthalte, sowie durch den Diabetes bedingte gesundheitliche Komplikationen, sind die Folge.

    Viele Mädchen mit Typ 1 Diabetes entwickeln eine Essstörung
    Viele Mädchen mit Typ 1 Diabetes
    entwickeln eine Essstörung
    Bild: DDZ

    Ein Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es, Auslöser für die Entstehung von Essstörungen bei Teenagern und jungen Frauen mit einem Typ 1 Diabetes zu ermitteln. Unter die Definition Essstörung fielen Binge-Eating (die so genannten „Fressattacken“), Missbrauch von Entwässerungs- und Abführmitteln, Auslassen von Insulingaben, strenge Gewichtskontrollen,  selbstinduziertes Erbrechen und übermäßige körperliche Betätigung zur Gewichtskontrolle.

    Insgesamt wurden 126 Mädchen im Alter von 9-13 Jahren mit einem Typ 1 Diabetes über einen Zeitraum von 5 Jahren mit Hilfe von standardisierten Interviews zu Essstörungen untersucht. 101 der Teilnehmerinnen wiesen zum anfänglichen Untersuchungszeitpunkt keinerlei Essstörungen auf und konnten in diese Studie aufgenommen werden. Von diesen 101 Teilnehmerinnen entwickelten 45 Teilnehmerinnen eine Essstörung während der fünfjährigen Follow-up-Periode. Die Studie hat ergeben, dass zwei Faktoren zu Essstörungen führen: Depressionen, die bereits 1-2 Jahre vor der Essstörung beginnen sowie eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewicht und der Figur, die einen Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Jugendlichen haben.

    Fazit:
    Die Autoren betonen, dass die Schwelle, eine manifeste Essstörung zu entwickeln, sehr niedrig liegt und dass frühzeitige Interventionen bei heranwachsenden Mädchen mit einem Typ 1 Diabetes im Bereich der Entwicklung eines positiven Selbstbildes, in Bezug auf das Gewicht und das physische Erscheinungsbild, einen protektiven Charakter hat.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Olmsted et al. Prediction of the Onset of Disturbed Eating Behavior in Adolescent Girls With Type 1 Diabetes. Diabetes Care 31:1978–1982, 2008.

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