Diabetes Deutschland

News

Telemedizin für Diabetiker

15.12.2009 Telemedizin vereinfacht die Kommunikation zwischen Hausärzten, Krankenhäusern und Pflegediensten – doch die bisher verfügbaren Lösungen sind wenig flexibel und daher sehr teuer. Eine neue Software lässt sich an unterschiedliche Anwendungen anpassen.

Die Wunde des Diabetes-Patienten heilt schlecht. Deshalb will sich der behandelnde Arzt mit Fachkollegen und dem Pflegepersonal abstimmen: Welche Behandlung eignet sich am besten? Die Dateien mit den Diagnosen und Bildern per Mail zu verschicken und dann am Telefon zu beratschlagen, ist recht aufwändig. Telemedizin kann in solch einem Fall die Kommunikation erleichtern und die räumlichen Distanzen überbrücken. Warum hat sich bisher jedoch noch keine Lösung am Markt etabliert. »Die heute verfügbaren Programme sind meist Einzellösungen, die sich nicht so einfach auf andere Anwendungsszenarien übertragen lassen«, sagt Oliver Koch vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST. Die Software müsste also für jede Anwendung neu programmiert werden, was aufwändig und teuer ist.

Die Forscher am ISST haben nun in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Witten eine Software entwickelt, die eine einfache und kostengünstige Abstimmung ermöglicht. »Unser Programm ist modular aufgebaut – es gibt Basisdienste, die sehr einfach um individuelle Fachanwendungen ergänzt werden können«, erklärt Oliver Koch. So ist das Programm leicht an spezifische Fachanwendungen anzupassen; es müssen lediglich einige Parameter verändert werden.

Mit Hilfe der neuen Software findet in Witten jetzt eine wöchentliche »Wundkonferenz« statt, in der Ärzte problematische Wundheilverläufe vorstellen und Therapiemaßnahmen mit Fachkollegen und dem Pflegepersonal diskutieren. Bei Bedarf kann der Arzt immer wieder aktuelle Fotos hinzufügen. Bislang wurden bereits über 300 Fälle in dem virtuellen Netzwerk dokumentiert. Nun wollen die Forscher den Fundus an Basisdiensten erweitern und Anforderungen an neue Dienste evaluieren.

Quelle: Pressemeldung der Frauenhofer-Gesellschaft


Diabetes Editorial
Diabetes Editorial