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Haben Sie einen guten HbA1c-Wert?
Diese Frage stellen wir oft um herauszufinden, wie gut eine Patientin oder ein Patient mit Diabetes eingestellt ist. Jeder geschulte Patient weiß sofort, dass z.B. ein HbA1c von 6,5% gut und 8,5% schlecht ist. Jetzt müssen sich Patienten, aber auch die betreuenden Ärzte umorientieren.
Die neue Maßeinheit "Millimol pro Mol" [mmol/mol] ist ungewohnt und hat etwas damit zu tun, dass mit dem neuen internationalen Standardisierungsverfahren die HbA1c-Werte exakter gemessen werden und zwischen verschiedenen Labors auch weltweit besser zu vergleichen sind. Man muss jetzt erst ein Gefühl dafür bekommen, dass bei Diabetes z.B. 48 mmol/mol ein guter Wert ist. Das braucht aber einige Zeit.
Daher haben wir empfohlen, bis zur endgültig verbindlichen Umstellung zum Stichtag 31. März 2010 alle HbA1c-Werte im klinischen Alltag zunächst in beiden Einheiten, in % und in mmol/mol, anzugeben. Zum Glück sind die beiden Wertebereiche nicht überlappend, so dass keine Verwechslungen auftreten können. Der Referenzbereich der neuen HbA1c-Werte für Gesunde liegt nämlich zwischen 20 und 42 mmol/mol.
Wer sich genauer über dieses Thema informieren möchte, findet dazu ab dem 24. April 2009 einen Beitrag von Herrn Prof. Reinauer und mir im Deutschen Ärzteblatt. (Link=www.aerzteblatt.de)
Prof. Dr. med. Werner A. Scherbaum ist Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, European Training Center in Endocrinology and Metabolism, am Universitätsklinikum Düsseldorf und
Vorsitzender der Kommission Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft