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Brehm und Kollegen haben die Effekte einer kohlenhydratreicheren (im Durchschnitt erreicht: 54% KH, 28% Fett, 9% MUFA) gegenüber einer MUFA-reicheren Kost (im Durchschnitt erreicht: 46% KH, 38% Fett, 14% MUFA) zur Gewichtsabnahme (im Durchschnitt 1550 Kcal/Tag, 200-300 Kcal/Tag weniger als der berechnete Bedarf) in einer nicht-mediterranen Gegend bei Typ 2 Diabetikern in den USA untersucht.
Interessant ist, dass trotz intensiver Beratung die angestrebte MUFA-Menge von 20% der Energie in der MUFA.-Gruppe nicht zustande kam. Die Patienten waren ermuntert worden reichlicher Olivenöl, Rapsöl und Nüsse und weniger Stärkehaltiges und Obst zu verzehren.
Beide Patientengruppen hatten nach einem Jahr ihr Gewicht im Mittel um rund 4 kg reduziert und die gesamte Stoffwechsellage verbessert. Bei einer Subgruppe, die auch nach 18 Monaten untersucht werden konnte, zeigte sich, dass dieser Gewichtsverlust erhalten blieb, allerdings war ein Trend zur Rückkehr zu ‚gewohnten‘ Lebensmitteln bei den Patienten zu bemerken.
Die Nährstoffverteilung der MUFA-Gruppe entspricht -was den Kohlenhydrat- und Fettanteil betrifft- deutschen Gewohnheiten. Die hiesige Kost ist in der Regel nicht sehr kohlenhydratreich, enthält jedoch reichlich Fett. Bei den hier vorherrschenden Essgewohnheiten ist die Fettauswahl unerwünscht reich an ungünstigen gesättigten Fettsäuren, die ein Problem für die Blutfette und das Risiko zur Entstehung von Blutgefäßkrankheiten darstellen und auch nicht vorteilhaft für die Insulinempfindlichkeit ist. Deshalb benötigen Diabetiker besonderen Rat für eine gesündere Fettauswahl. Eine Kost, die einige Gewohnheiten der Mittelmeerküche aufweist, ist dabei empfehlenswert; es ist aber auch möglich bei in Deutschland üblichen Essgewohnheiten mit kleinen Änderungen bei der Nahrungsauswahl eine gesunde Kost zu realisieren und zu genießen (siehe auch: Richtig essen bei Diabetes. S. Hirzel Verlag Stuttgart (2009), 3. aktualisierte und neu gestaltete Aufl., 194 S. [ISBN 978-3-7776-1615-5])
Dr. med. Monika Toeller, Düsseldorf
Ärztin für Innere Medizin, Diabetologin DDG
Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf