Insulin-Spray in die Nase unterdrückt den Appetit
02.10.2012 Insulin hat im Hirn den Effekt, den Appetit zu unterdrücken. Bei einem Insulin-Spray in die Nase erreicht das Hormon direkt das Gehirn. Hierzu gibt es spannende neue Daten.
Es ist bekannt, dass Insulin nach Verabreichung mit einem Nasenspray über die Riechschleimhaut in das Gehirn gelangt. Im Hypothalamus werden unter anderem der Appetit und der Energie-Haushalt geregelt.
Eine Arbeitsgruppe aus Lübeck hat nun 15 gesunden jungen Männern entweder Insulin oder Placebo als Nasenspray verabreicht und danach mit der sogenannten Magnetresonanz-Spektroskopie den Energiehaushalt des Gehirns gemessen. Außerdem wurde nachgeschaut, wie viel diese Personen nach einer Dauer von 100 Minuten von einem Testbuffet essen.
Ergebnis: Intranasal verabreichtes Insulin erhöht den Energie-Gehalt des Hirns und führt gleichzeitig zu einer verminderten Nahrungsaufnahme, gemessen an einem Testbuffet. Daraus kann geschlossen werden, dass intranasal verabreichtes Insulin nicht nur die Nahrungszufuhr regelt, sondern auch die Energie-Balance im Gehirn beeinflusst.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: K. Jauch-Chara et al.: Intranasal Insulin Suppresses Food Intake via Enhancement of Brain Energy Levels in Humans. Diabetes May 14, 2012 published online before print, doi: 10.2337/db12-0025.
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