Diabetes Deutschland

News

40% der erwachsenen Amerikaner werden einen Diabetes bekommen

17.12.2014 Neue Prognosen haben ergeben, dass 40% der erwachsenen Amerikaner im Laufe ihres Lebens an einem Diabetes erkranken werden. Bei einigen Gruppen ist das Risiko noch höher.

Nach Berechnungen der nordamerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Center of Disease Control) werden 40% der derzeit 20-jährigen Männer und Frauen im Laufe ihres Lebens einen Diabetes bekommen. Bei spanischstämmigen Männern und Frauen und bei schwarzen Frauen liegt das Risiko sogar über 50%. Basis der Analysen waren drei große Diabetes-Kohorten aus den Jahren 1985-1989, 1990-1999 und 2000-2011 sowie ein sogenanntes Markov-Kettenmodell zur Berechnung des Lebenszeitrisikos.

Wenn im Alter von 40 Jahren ein Diabetes auftritt, so betrug der errechnete Verlust an Lebensjahren bei Diagnosestellung in der Zeitspanne 1990-1999 bei Männern 7,7 Jahre (bei Frauen: 8,7 Jahre) und ging bei Diagnosestellung 2000-2011 zurück auf 5,8 Jahre (bei Frauen: auf 6,8 Jahre).

Die Zunahme der neuen Fälle von Diabetes, zusammen mit einer längeren Überlebenszeit bei Diabetes, bewirkt eine deutlich höhere Anzahl von Diabetesfällen in der Bevölkerung. Der Haupttreiber für die Entwicklung eines Diabetes ist die Fettsucht.

Kommentar: Diese Zahlen aus den USA sind erschreckend, wenn man weiß, dass die Diagnose Diabetes u.a. mit einem deutlich erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall, Nierenversagen sowie Augen- und Nervenproblemen einhergeht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Entwicklung der Diabetesfälle in Deutschland in die gleiche Richtung geht.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

 

Quelle: EW Gregg et al.: Trends in lifetime risk and years of life lost due to diabetes in the USA, 1985–2011: a modelling study. The Lancet Diabetes & Endocrinology (2014); Vol. 2 (11): 867–874


 

Siehe auch:

Wird das Diabetesrisiko durch das Übergewicht des Vaters übertragen?
Gewichtsabnahme: Welche Maßnahmen sind wirksam?

 


Diabetes Editorial
Diabetes Editorial