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    gehe zu: Warum führt Übergewicht zum Diabetes?
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    gehe zu: Kann man durch spezielles Essen der Entstehung von Typ 2 und Typ 1 Diabetes vorbeugen?

    gehe zu: Entsteht durch Süßigkeiten und Cola Diabetes?
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    Warum führt Übergewicht zum Diabetes?

    Antwort von Prof. Dr. med. Hans Hauner, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin der TU München, zuletzt aktualisiert im März 2005:

    Obwohl die genauen Zusammenhänge bisher nicht bekannt sind, wissen wir heute sehr genau, dass das Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln, mit dem Körpergewicht ansteigt. Umgekehrt senkt eine Gewichtsabnahme das Risiko für diese Diabetesform. Menschen mit stammbetonter Fettverteilung sind besonders anfällig für Stoffwechselstörungen. Daneben kann Übergewicht aber auch zu vielen anderen Gesundheitsstörungen führen und muss deshalb ernst genommen werden.

     

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    Wird Diabetes durch den Verzehr von Zucker ausgelöst?
    Antwort von Frau Dr. med. Monika Toeller, Leiterin des Funktionsbereiches Ernährung/Schulung des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts Düsseldorf, März 2003:

    Typ 2 Diabetes wird nicht allein duch den Verzehr von Zucker ausgelöst. Jedoch können zu viele Kalorien pro Tag zu Übergewicht führen, und Übergewicht begünstigt das Auftreten von Typ 2 Diabetes. Deshalb ist es wichtig, Normalgewicht zu haben und anzustreben. 

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    Kann man durch spezielles Essen der Entstehung von Typ 2 und Typ 1 Diabetes vorbeugen?

    Antwort von Dr. med. Monika Toeller, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf, November 2002:

    Wer Übergewicht vermeidet, senkt sein Risiko Typ 2 Diabetes zu entwickeln. Besonders Personen, die bereits Typ 2 Diabetiker in der Familie haben, können durch energiegerechte Kost und Normalgewicht ihr persönliches Risiko mindern.

    Stillen in den ersten Lebensmonaten und das Vermeiden von Kuhmilchprotein in dieser frühen Lebensphase scheint das Risiko von Kindern für die Entstehung des Typ 1 Diabetes zu senken.

     
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    Entsteht durch Süßigkeiten und Cola Diabetes?
    In der Presse wird momentan über die Schadensersatzklage eines Richters mit Diabetes gegen die Hersteller von Cola und Schokoladenriegeln berichtet. Dabei werden schwere Vorwürfe erhoben, die einer medizinisch-wissenschaftlichen Kommentierung bedürfen.
    Einige Fragen zu diesem Thema beantwortet hier Frau Dr. med. Monika Toeller aus der Ernährungsabteilung des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts:
    1. Trifft es zu, daß die Süßwaren-Industrie Grundlagen-Forschung über den Zusammenhang zwischen falscher Ernährung und Diabetes verhindert oder früher verhindert hat? Welche Forschungsvorhaben hat es dazu in Ihrem Haus in jüngster Zeit gegeben?

    Frau Dr. med. Monika Toeller:
    Es ist uns nicht bekannt, daß die Süßwaren-Industrie Grundlagen-Forschung über den Zusammenhang zwischen falscher Ernährung und Diabetes verhindert oder früher verhindert hat. Am Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut werden Studien über potentielle Zusammenhänge zwischen Lebensstilfaktoren und der Entstehung des Typ 1 Diabetes durchgeführt sowie auch über mögliche Einflüsse von Nahrungsfaktoren für die Entstehung und Progression von Diabeteskomplikationen.

    2. Halten Sie Warnhinweise auf süßen Snacks, Schokoriegeln etc. über eventuelle gesundheitliche Risiken solcher Genußmittel für sinnvoll?

    Frau Dr. med. Monika Toeller:
    Nein. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von süßen Snacks oder Schokoriegeln und gesundheitlichen Risiken ist unserer Kenntnis nach nicht belegt. Generell spielen die Mengen des Verzehrs bzw. übermäßiger Verzehr von Nahrungsmitteln aber bei der Entstehung von Übergewicht eine entscheidende Rolle. Übergewicht soll vermieden werden, weil es weitere gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

    3. Woran liegt es Ihrer Meinung, daß die Zahl der Diabetes-Erkrankungen steigt, obwohl die Risiken einer Fehl- oder einseitigen Ernährung bekannt sind? Ist es nur "das schwache Fleisch" oder die Macht der Versuchung?

    Frau Dr. med. Monika Toeller:
    Bei dem zu beobachtenden Anstieg von Typ 1 und Typ 2 Diabetes weltweit ist zu beachten, daß neben genetischen Faktoren auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren eine Rolle spielen können. Solche vermuteten oder bereits bekannten Faktoren sind bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes unterschiedlich. Ein Typ 2 Diabetes wird maßgeblich durch Überernährung und daraus folgendem Übergewicht mitbestimmt. Eine überreichliche Aufnahme von Fett und eine sehr geringe Ballaststoffaufnahme sind besonders negative Faktoren.

    Unserer Kenntnis nach ist für die Nahrung kein Suchtpotential bekannt, wie dies z.B. für Nikotin belegt ist. Menschen entscheiden wann, was und wieviel sie essen. Sie werden dabei durch vielfältige Mechanismen und Anreize beeinflußt. Wer Probleme hat, sein Körpergewicht im wünschenswerten Bereich zu halten, benötigt u.U. professionelle Beratung und Unterstützung. Aufklärung über negative Auswirkungen von Übergewicht ist notwendig. Diese wichtige Aufklärung kann aber nach unserer Meinung nicht durch Warnhinweise auf einzelnen Lebensmitteln erfolgen.

     
    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. Scherbaum

    Erstellt: März 2002

     

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