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    Häufigkeit von Diabetes und gestörter Nüchternglukose in der erwachsenen US-Bevölkerung
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    Häufigkeit von Diabetes und gestörter Nüchternglukose in der erwachsenen US-Bevölkerung

    (12.07.2006) Die Häufigkeit des Diabetes mellitus ist seit Jahren weltweit am Ansteigen. Dieser Trend zeigt sich auch in den neuesten epidemiologische Daten des National Health and Nutrition Examination Surveys (NHANES). Der NHANES ist eine der größten Umfragen und Untersuchungen zu Gesundheit und Ernährungsverhalten der Amerikaner. Er wird kontinuierlich durchgeführt und alle drei Jahre ausgewertet. Dabei werden nicht nur Daten zu bereits diagnostiziertem, sondern auch zu bisher unentdecktem Diabetes und gestörtem Nüchternblutzucker erfasst.

    Die Umfrageteilnehmer von 1999 bis 2002, etwa 10.000 repräsentativ ausgewählte und über 19 Jahre alte Personen, wurden zu Hause interviewt und unterzogen sich danach einer körperlichen Untersuchung und einer Blutabnahme in einem mobilen Untersuchungswagen. Die Ergebnisse wurden mit denjenigen des vorherigen Surveys (1988 bis 1994) verglichen und sind in der folgenden Tabelle dargestellt:


     
    NHANES 1999-2002
    (in %)
    NHANES 1988-1994
    (in %)
    Bekannter Diabetes
    6.5
    5.1
    Unbekannter Diabetes
    (Nüchternblutglukose über 125 md/dl)
    2.8
    2.7
    Diabetes insgesamt
    (bekannt + unbekannt)
    9.3
    7.8
    Gestörte Nüchternglukose
    (Nüchternblutglukose 100-125 mg/dl)
    26.0
    24.7

    Diabetes und gestörte Nüchternglukose kombiniert

    35.3
    32.5

    Danach hatten 19,3 Millionen Amerikaner oder 9,3 % der Bevölkerung Diabetes. Etwa ein Drittel der Diabetesfälle (2,8 %) waren den Betroffenen nicht bekannt. Dabei ist die Zahl der noch unentdeckten Diabetesfälle in den vergangenen zehn Jahren etwa gleich geblieben, während die Zahl der bekannten Fälle von 5,1 % der Gesamtbevölkerung auf 6,5 % angestiegen ist. Die Häufigkeit des diagnostizierten Diabetes war bei Männern mit 6,7 % etwas höher als bei Frauen mit 6,3 %. Allerdings fanden sich erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. So kam bei der schwarzen und mexikanischen Bevölkerung Diabetes doppelt so häufig vor wie bei der Bevölkerung europäischer Abstammung.

    Bei 26,0 % der getesteten Personen wurde eine gestörte Nüchternglukose, ein Vorstadium des Diabetes, gefunden, was im Vergleich zur Untersuchung zehn Jahre vorher (24,7 %) nur einen geringen Anstieg bedeutet.
    Insgesamt haben nach dieser repräsentativen Untersuchung etwa 35 % der erwachsenen US-Bevölkerung eine Störung des Glukosestoffwechsels.

    In Deutschland wurde im Jahre 1998 vom Robert Koch Institut der erste gesamtdeutsche Gesundheitssurvey durchgeführt. Danach hatten 5,0 % der Männer und 5,5 % der Frauen einen bekannten Diabetes. Nach Angaben des Robert Koch Instituts ist ein weiterer Bundes-Gesundheitssurvey in absehbarer Zeit nicht geplant. Ein Anstieg der Diabeteshäufigkeit dürfte aber leider auch in Deutschland zu erwarten sein.


    Dr. med. Heinz Nagel, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Cowie CC, Rust KF, Byrd-Holt, DD et al. Prevalence of Diabetes and Impaired Fasting Glucose in Adults in the U.S. Population. Diabetes Care (2006), Volume 29:1263-1268

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