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    Hohes Diabetesrisiko durch Fettsucht (Adipositas)
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    Hohes Diabetesrisiko durch Fettsucht (Adipositas)

    (22.07.2005) In Deutschland ist etwa jeder dritte Bundesbürger übergewichtig. Ungefähr 5 Prozent aller Gesundheitsausgaben in den Industrieländern werden für die Behandlung von Übergewicht (Adipositas) und seinen Folgen aufgewendet. Die Ursachen für die Entstehung einer Adipositas sind vielfältig, jedoch hat ein ungünstiger Lebensstil zu einem drastischen Anstieg geführt. Bewegungsmangel, Bequemlichkeit und der Wandel der Ernährungsgewohnheiten (Fast Food, fett- und zuckerreiche einseitige Kost) prägen diesen Lebensstil.

    Übergewichtiges Kind
    Das Körpergewicht steht in
    engem Zusammenhang mit
    einem erhöhten Risiko, an
    einem Diabetes Typ 2 zu
    erkranken

    Das Körpergewicht steht in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko, an einem Diabetes Typ 2 zu erkranken. Durch das Überangebot an Glukose und den dauerhaft erhöhten Insulinspiegel sinken die Sensibilität sowie die Anzahl der Insulinrezeptoren. Das ausgeschüttete Insulin reicht nicht mehr aus, um die Glukose abzubauen. Der Körper leidet somit unter einem relativen Insulinmangel und muss vermehrt neues Insulin bilden. Dies führt zu einer Überbeanspruchung der insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), was wiederum zu einer Erschöpfung des Organs und zu einer Ausbildung eines Diabetes mellitus Typ 2 führt.

    Nicht nur das Überangebot an Glukose sondern auch die Blutfette haben einen entscheidenden Einfluß auf das Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Die Menge der im Blut befindlichen freien Fettsäuren hängen mit der Entstehung der Insulinresistenz in Muskulatur und Leber zusammen. Es wird mehr Insulin zur Erhaltung eines normalen Blutglukosespiegels benötigt. Dadurch wirken die Fettsäuren auch ungünstig auf die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

    Das Risiko ist bei einem Body Mass Index (BMI) von 25 kg/m2 um das drei- bis vierfache erhöht im Vergleich zu idealgewichtigen Personen (20 kg/m2). Bei Übergewicht (BMI > 25 kg/m2) und Fettleibigkeit (Adipositas, BMI > 30 kg/m2) steigt das Risiko um das dreißigfache an.

    Eine Adipositas ist somit nicht nur ein kosmetisches Problem der Betroffenen, sondern auch Ursache für ernste Folgeerkrankungen, deren Therapie oft schwierig und langwierig ist. Es ist jedoch auch eine Erkrankung, die sehr häufig mit gezielten und einfachen Maßnahmen vermieden werden kann. Ein gesunder Lebensstil, ausgewogene Ernährung sowie ausreichende Bewegung sind die besten Voraussetzungen, Übergewicht und deren Folgeerkrankungen vorzubeugen. Ein verstärktes öffentliches Interesse unterstützt durch Medien und Aufklärungsprogramme sollten dies unterstützen.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle:
    1. Hauner H, Hamann A, Husemann B, Liebermeister H, Wabitsch M, Westenhöfer J, Wiegand-Gloebinski W, Wirth A. Prävention und Therapie der Adipositas. Evidenzbasierte Diabetes-Leitlinie DDG. Hrsg. Deutsche Adipositas-Gesellschaft, Deutsche Diabetes-Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Diabetes und Stoffwechsel, Band 12, Suppl. 2 (Mai 2003)
    2. Pfeiffer, A. F.: Zertifizierte Fortbildung. Adipositas. Ärztliche Praxis. Beilage zu Nr. 90/91. 09.11.2004

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