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    Altersabhängige Effekte von Calcitriol (Vitamin D3) bei Typ 1 Diabetes
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    Altersabhängige Effekte von Calcitriol (Vitamin D3) bei Typ 1 Diabetes

    (07.01.2008) Calcitriol (Vitamin D3) ist die aktive Form von Vitamin D und hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Ähnliche Fähigkeiten werden auch Nicotinamid zugeschrieben, dem Aminderivat von Niacin (Vitamin B3). Bei vielen Patienten mit Typ 1 Diabetes sind die Blutwerte beider Stoffe erniedrigt. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Calcitriol die Zerstörung der Betazelle durch körpereigene Antikörper abmildern kann.


    Strukturformel Calcitriol
    Vitamin D3

    Die Restbetazellen, welche den Autoimmunangriffen widerstehen, haben eine wichtige Bedeutung für den Typ 1 Diabetiker: die erhaltene körpereigene Insulinproduktion erleichtert die Stoffwechseleinstellung und mindert das Risiko für Folgeschäden. Jede erhaltene Betazelle nützt den Patienten. Tendenziell ist die Autoimmunabwehr umso vehementer, je jünger die Patienten bei Ausbruch des Typ 1 Diabetes sind und die Betazellfunktion umso besser, je später die Erkrankung ausbricht.

    Ein italienisches Forscherteam ist nun der Frage nachgegangen, ob die schützende Wirkung des Calcitriols und des Nicotinamids ebenfalls altersabhängig ist. Sie untersuchten 67 Patienten im Alter zwischen 5 und 20 Jahren, bei denen die Diagnosestellung des Typ 1 Diabetes höchstens 4 Wochen zurück lag. Gemessen wurden insbesondere die C-Peptid-Werte im Blut als indirekter Marker für die erhaltene körpereigene Insulinproduktion. Die Studienteilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt, wobei eine Gruppe 0,25 Mikrogramm Calcitriol pro Tag erhielt, die zweite Nikcotinamid in einer Dosis von 25mg/kg Körpergewicht pro Tag.

    Nach sechs bzw. zwölf Monaten fiel das Ergebnis für die Calcitriolgruppe deutlich besser aus: Die C-Peptid-Werte lagen nach Abzug der Ausgangswerte in der Calcitriolgruppe um 60% höher als in der Nicotinamidgruppe. Besonders Kinder über 12 Jahre profitierten von der immunmodulierenden Therapie mit Calcitriol. Die Forscher vermuten, dass gerade diese Patienten ihre restlichen Betazellen mit Calcitriol schützen können und so langfristig mit weniger Insulin auskommen. Aufgrund dieser Ergebnisse ist von einem Nutzen einer präventiven Gabe von Calcitriol auch bei älteren Kindern und Jugendlichen auszugehen.

    Teresa Tamayo, Online-Redaktion Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: D Pitocco et al Age at diagnosis of type 1 diabetes and the effect of immunomodulatory therapies on residual beta cell function. Horm Metab Res. 2007 Dec 18 [Epub ahead of print].

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