Leitbild des Else Kröner-Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin
Das EKFZ verfolgt als Ziel, eine national und international anerkannte Einrichtung für Ernährungsmedizin zu werden. Im Einzelnen geht es um folgende Aufgaben:
1) Bereitstellung des ernährungsmedizinischen Wissens zur Behandlung von Menschen mit ernährungsbedingten Erkrankungen
2) Entwicklung moderner, ernährungsmedizinischer Konzepte zur Erhaltung der Gesundheit und zur Prävention von Wohlstandserkrankungen wie Typ 2 Diabetes und Herzinfarkt
3) Verknüpfung von Grundlagenforschung angewandter und klinischer Forschung bei Ernährungsfragen
4) Entwicklung des Faches Ernährungsmedizin als eigenständiger Disziplin in der Hochschulmedizin
5) Qualifizierte Ausbildung und Fortbildung auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin
Struktur
Das EKFZ setzt sich aus 2 Standorten zusammen. Die Klinik für Ernährungsmedizin / Diabetologie betreibt am Klinikum Rechts der Isar in München eine Hochschulambulanz und eine Bettenstation. Schwerpunkt ist die Behandlung von Patienten mit Übergewicht und Diabetes, aber auch anderen ernährungsabhängigen Erkrankungen. Dafür stehen alle modernen diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur Verfügung.
Die Forschungstätigkeit und Lehre erfolgt schwerpunktmäßig am Institut für Biowissenschaften am Wissenschaftszentrum Weihenstephan. Dort stehen modern ausgestattete Forschungslaboratorien, ein Bereich für Tierhaltung sowie eine klinische Forschungseinheit für Ernährungsstudien am Mensch zur Verfügung. Derzeit arbeiten dort mehrere Arbeitsgruppen zu Themen wie Ursachen und Folgen der Adipositas, des Typ 2 Diabetes mellitus und von Darmerkrankungen.
Mitarbeiter
Direktor des EKFZ ist Prof. Dr. Hans Hauner, der besonders für die Krankheiten Übergewicht und Diabetes ausgewiesen ist. Daneben werden zusätzlich drei Arbeitsgruppen unter der Leitung von Professoren („Extraordinariate“) eingerichtet, die sich mit Ernährungsfragen bei Darmerkrankungen bzw. in der Kinderheilkunde beschäftigen.
Information der Bevölkerung
Das EKFZ für Ernährungsmedizin hat sich die Aufgabe gestellt, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Ernährungsmedizin dem interessierten Bürger verständlich zu machen, aber auch zu bewerten, damit er angesichts der Nahrungsmittelvielfalt leichter zu einem gesundheitsförderlichen Ernährungsstil findet.
In diesem Zusammenhang soll auch über den gesundheitlichen Nutzen neuer „funktioneller“ Lebensmittel informiert werden. Damit soll letztlich eine bewusstere und gesündere Ernährung der Bevölkerung gefördert werden. Praktische Ernährungsempfehlungen für viele Krankheitsbilder können über die Internetadressen http://www.wzw.tum.de/ernaehrungsmedizin/ und www.med.tu-muenchen.de kostenlos abgerufen werden.
Weitere Empfehlungen für Ratgeber:
- Erfolgreich abnehmen bei Diabetes mellitus
D. Hauner, H. Hauner, 2.Auflage, Kirchheim Verlag Mainz 2005
- Therapiekompass Übergewicht
D. Hauner, H. Hauner, TRIAS-Verlag Stuttgart 2006
Warum brauchen wir Ernährungsmedizin?
Ernährungsabhängige Erkrankungen wie Übergewicht/Adipositas, Typ 2 Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Osteoporose, Bulimie oder Mangelernährung im höheren Alter betreffen bzw. bedrohen den Großteil der Bevölkerung und haben längst eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung erlangt. Nach aktuellen Schätzungen müssen mindestens 30% aller Ausgaben im Gesundheitssystem für ernährungsbedingte Krankheiten aufgewendet werden, mit weiterhin steigender Tendenz. Da viele Krankheiten durch eine gesündere Lebensweise und insbesondere Ernährungsweise vermeidbar wären, ist es dringend notwendig, der Vorbeugung dieser Krankheit einen höheren Stellenwert einzuräumen.
Besondere Herausforderung. Übergewicht und Diabetes
Übergewicht / Adipositas und Diabetes zählen heute zu den wichtigsten Herausforderungen für die moderne Medizin. Lange ist bekannt, dass ein sehr enger Zusammenhang zwischen Übergewicht und Typ 2 Diabetes besteht. Der weitere Anstieg der Zahl übergewichtiger Menschen wird daher unweigerlich zu einer weiteren Zunahme der Diabeteshäufigkeit in Deutschland führen. Ein besonderes Problem dabei ist, dass sich der Beginn des Übergewichts und damit auch des Typ 2 Diabetes in immer jüngere Altersgruppen verschiebt. Die Folgen für das Gesundheitssystem sind unabsehbar, da die Zuckerkrankheit bereits heute die teuerste chronische Erkrankung ist und jährlich direkte und indirekte Kosten in der Größenordnung von 25 Mrd. Euro verursacht.
Vor diesem Hintergrund gewinnen ernährungsmedizinische Ansätze zur Verhinderung und Bekämpfung von Übergewicht / Adipositas und Typ 2 Diabetes eine wachsende Bedeutung, denn inzwischen ist nachgewiesen, dass der Typ 2 Diabetes durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden kann. Gemeinsam mit Krankenkassen bietet daher das EKFZ eine Reihe von Präventionskursen.
Lehre in der Ernährungsmedizin
Das EKFZ bildet Studierende der Ernährungswissenschaften in speziellen Vorlesungen und Kursen in der Ernährungsmedizin aus. Einmalig in Deutschland wird ein Master-Studiengang Biomedizin/ Ernährungsmedizin angeboten, in den jährlich 15 bis 20 Studenten aufgenommen werden.
Im Rahmen des Medizinstudiums bietet das EKFZ zusätzlich ein attraktives Programm für das Wahlpflichtfach Ernährungsmedizin an.
Anschrift:
Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin
Klinikum rechts der Isar der TU München
Ismaninger Str. 22, 81675 München
Tel. 089 4140-6770, Fax 089 4140-6772
E-Mail: hans.hauner@lrz.tu-muenchen.de |