Diabetes Deutschland

News

Verschlechterung der diabetischen Neuropathie durch Metformin

07.05.2010 Die Metformin-Therapie beim Typ 2-Diabetes hat in den letzten Jahren für viele gute Nachrichten gesorgt. Es wird heute sogar propagiert, dass Metformin bei allen Fällen von Typ 2-Diabetes von Anfang an gegeben wird. Nun gibt es aber auch Anlass zur Skepsis.

Es ist bekannt, dass eine langfristige Einnahme von Metformin zu einer Verschlechterung der Aufnahme von Vitamin B12 und zur Erhöhung des Homocysteinspiegels führt, was sich negativ auf die peripheren Nerven auswirken kann.

In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden Patienten mit Typ 2-Diabetes und einer diabetischen Neuropathie untersucht. Der Schweregrad der Neuropathie wurde nach klinischen und elektrophysiologischen Parametern bestimmt.

Bei Patienten, die mehr als 6 Monate Metformin bekommen hatten, war häufiger eine schwere diabetische Neuropathie nachweisbar als bei Patienten, die kein oder nur über kurze Zeit Metformin bekommen hatten. Die kumulative Dosis von Metformin korrelierte stark mit dem Schweregrad der Neuropathie. Die mit Metformin behandelten Patienten hatten einen tiefen Vitamin B12-Spiegel und erhöhte Homocysteinspiegel.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Einnahme von Metformin zur Verschlechterung einer zuvor bestehenden Neuropathie führt. Die Autoren empfehlen, während einer Metformintherapie in regelmäßigen Abständen den Vitamin B12-Spiegel zu messen und das Vitamin gegebenenfalls zu supplementieren.

 

D.J. Wile, C. Toth: Association of Metformin, Elevated Homocysteine, and Methylmalonic Acid Levels and Clinically Worsened Diabetic Peripheral Neuropathy. Diabetes Care 2010 33:156-161.


Siehe auch
Diabetesmedikament schützt vor Krebs
Triglyzeride zeigen das Voranschreiten einer Neuropathie an




Diabetes Editorial
Diabetes Editorial