Exenatide verbessert die Gefäßfunktionen bei Diabetes
11.06.2010 Die Gefäße sind ein wesentlicher Schwachpunkt bei Menschen mit Diabetes. Bei Insulinresistenz und Diabetes ist die Funktion des sogenannten Gefäß-Endothels häufig gestört. Bereits nach einer kohlenhydrat- oder fettreichen Mahlzeit lässt sich dies nachweisen. Es wurde nun untersucht, ob die gestörte Endothel-Funktion durch Medikamente positiv zu beeinflussen ist.
Bekannt ist bereits, dass Exenatide (Byetta®) den Anstieg von Glukose und Triglyzeriden (Fette) nach der Mahlzeit reduzieren. In einer Studie aus den USA wurde nun untersucht, ob sich die, durch eine fettreiche Kost erhöhten Spiegel von Triglyzeriden und Glukose im Blut, mit einer vorhergehenden subkutanen Injektion von Exenatide verbessern lassen und ob damit eine Verbesserung der Funktion des Gefäß-Endothels einhergeht.
Tatsächlich zeigte sich, dass eine einmalige Gabe von 10 µg Exenatide (subkutan 15 Minuten vor der Aufnahme einer fettreichen Mahlzeit) in der Lage war, den Anstieg der Triglyzeride signifikant zu senken und die Endothel-Funktion gegenüber Kontrollpersonen deutlich zu verbessern.
Kommentar: Die endotheliale Dysfunktion wird als früher Marker eines Gefäßstatus angesehen, der das Fortschreiten in eine Arteriosklerose und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen anzeigt. Die hier vorgelegte Untersuchung legt nahe, dass Exenatide und möglicherweise auch andere Inkretin-basierte Therapien einen positiven Effekt auf das Gefäßrisikos ausüben. 10 µg Exenatide entspricht der Standarddosis von Byetta®, die bei der Therapie des Typ 2 Diabetes zweimal täglich injiziert wird.
Quelle: J. Koska et al.: Improvement of Postprandial Endothelial Function After a Single Dose of Exenatide in Individuals With Impaired Glucose Tolerance and Recent-Onset Type 2 Diabetes. Diabetes Care 33: 1028-1030, 2010.
Siehe auch
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