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Gezuckerte Soft-Drinks verursachen Nierenschäden
04.03.2011 Fruchtzucker (Fruktose) ist Bestandteil von vielen Soft-Drinks, wie Limonaden und Cola. Er kann preiswert aus Mais-Sirup gewonnen werden. Offenbar machen diese gezuckerten Drinks nicht nur dick, sondern verursacht auch Organschäden.
Fruchtzucker (Fruktose) wird grundsätzlich anders metabolisiert als Glukose. Er wird nach Aufnahme über den Darm in die Leber transportiert und dort zum Teil in Triglyzeride (Neutralfette) umgebaut. Darüber hinaus führt die Verstoffwechselung von Fruktose zu einer Erhöhung der Harnsäure. In einer Querschnitts-Studie bei 15.745 Probanden in den USA konnte gezeigt werden, dass Menschen, die mehr als einen Soft-Drink pro Tag zu sich nahmen, nach 9 Jahren signifikant höhere Serum-Harnsäure-Spiegel hatten und eine signifikant höhere Rate an chronischen Nierenerkrankungen aufwiesen. Menschen mit einem höheren Konsum von Fruktose-haltigen Soft-Drinks hatten häufiger eine eingeschränkte Nierenfunktion.
Kommentar: Über die möglicherweise schädliche Wirkung von Fruktose wurde bereits mehrfach berichtet. Nun konnte erstmals gezeigt werden, dass ein vermehrter Konsum von Fruktose-haltigen Soft-Drinks mit dem Risiko einer Einschränkung der Nierenfunktion verbunden ist. Dies ist erschreckend in Anbetracht der Tatsache, dass insbesondere Kinder in einem hohen Maße Fruktose-haltige Limonaden, Soft-Drinks und Cola konsumieren. Wenn sich die hier vorgelegten Daten auch in anderen Studien bestätigen, so wären entsprechende Warnhinweise beim Kauf solcher Nahrungsmittel notwendig.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: Bomback S. et al.: Sugar-sweetened soda consumption, hyperuricemia, and kidney disease. Kidney International 77: 609-616 (2010).
Siehe auch:
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