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Wann sollten Blutdruck-Medikamente eingenommen werden?

13.05.2011 Meist werden die Blutdruckmittel morgens nach dem Aufstehen eingenommen. Kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfälle oder Rhythmusstörungen treten aber häufig nachts und in den frühen Morgenstunden auf. Müssen die ärztlichen Empfehlungen nun geändert werden?

Angiotensin-Rezeptor-Blocker werden meistens morgens einmalig eingenommen. Japanische Wissenschaftler untersuchten nun die Frage, ob eine morgendliche oder abendliche Einnahme des Blutdruckmittels Candesartan (z.B. Blopress®, Atacand®) für die Wirksamkeit der Blutdruck-Senkung und die Reduktion der Albumin-Ausscheidung im Urin besser ist. In einer klinischen Studie bei 444 Patienten mit Bluthochdruck wurde in der einen Hälfte der Fälle Candesartan morgens, in der anderen abends verabreicht. Die Albumin-Ausscheidung wurde einmalig im Morgen-Urin gemessen.

In beiden Therapiegruppen gab es keinen Unterschied bei den zu Hause gemessenen Blutdruck-Werten, jedoch nahm die Albumin-Ausscheidung stärker ab, wenn das Medikament abends eingenommen wurde. Dieser positive Effekt hing mit besseren morgendlichen Blutdruck-Werten bei abendlicher Einnahme von Candesartan zusammen.

Kommentar: Die hier vorgelegten Ergebnisse sprechen dafür, dass der morgendliche Blutdruck-Anstieg ungünstig ist. Die Einnahme des über 24 Stunden wirksamen Candesartan ist daher am Abend günstiger als morgens. Hierzu müssen allerdings noch größere Studien vorgelegt werden, um dies zu bestätigen.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

 

Quelle: Kario, K. Proposal of RAS-diuretic vs. RAS-calcium antagonist strategies in high-risk hypertension: insight from the 24-hour ambulatory blood pressure profile and central pressure. J Am Soc Hypertens 2010 4: 215-218.

 

Siehe auch:

Blutdruck-Medikamente besser abends einnehmen?
Die richtigen Medikamente für eine stabile Blutdruck-Einstellung

 


Diabetes Editorial
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