In die Nase verabreichtes Insulin verbessert die Hirndurchblutung und Gedächtnisleistung
11.12.2013 In die Nase gespraytes Insulin senkt nicht den Blutzucker, sondern es verbessert die Durchblutung und Leistungsfähigkeit des Gehirns. Das zeigt eine neue Studie aus den USA.
In einer randomisierten, doppelt verblindeten und Placebo-kontrollierten Studie wurde 15 Menschen mit Typ-2-Diabetes und 14 Kontrollpersonen entweder 40 Einheiten Insulin oder Kochsalz (Placebo) mit einem Nasenspray verabreicht. Danach wurden die Hirndurchblutung (mit Kernspin-MRT) und neurophysiologische Hirnfunktionen gemessen.
Ergebnis: Durch die intranasale Insulingabe wurde der Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und es traten keine Nebenwirkungen auf. Nach Insulinspray (nicht aber nach Placebogabe) wurde das Bildgedächtnis verbessert und das MRT zeigte einen Anstieg der Durchblutung in den vorderen Hirnregionen.
Kommentar: Intranasal verabreichtes Insulin ist sicher und verursacht weder einen Blutzuckerabfall noch Nebenwirkungen. Es steigert vielmehr die Hirndurchblutung und vermag bei Menschen mit Typ-2-Diabetes akut die Gedächtnisleistung zu verbessern. Hier ergeben sich Anwendungsgebiete der Insulinbehandlung auch bei Menschen ohne Diabetes.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: V. Novak et al.: Enhancement of vasoreactivity and cognition by intranasal insulin in type 2 diabetes. Diabetes Care 25. Oktober 2013 (published online before print)
Siehe auch:
Insulin-Spray in die Nase unterdrückt den Appetit
Insulinresistenz gibt es auch im Gehirn