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Kombination von ACE-Hemmer und Sartan als Blutdrucksenker ungünstig

24.06.2015 In dieser Untersuchung wurde gezeigt, dass eine doppelte Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mit einem ACE-Hemmer in Kombination mit einem Sartan ungünstig ist. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes wird das Risiko für einen Schlaganfall sogar erhöht.

In der ONTARGET-Studie wurde die Frage untersucht, ob sich im Vergleich zu einer Monoblockade durch eine sogenannte Doppelblockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mit dem ACE-Hemmer Ramipril (10 mg/TAG) in Kombination mit dem Sartan (AT1-Blocker) Telmisartan (80 mg/Tag) schwere Ereignisse, wie kardiovaskuläre Todesfälle, nicht tödlicher Herzinfarkt, nicht tödlicher Schlaganfall oder Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz reduzieren lässt.

Ergebnis: Obwohl der systolische Blutdruck unter dualer Blockade etwas stärker sank als unter der jeweiligen Monotherapie (-7,1 gegenüber -5,3 mmHg), war die Rate der Schlaganfälle zwischen den beiden Gruppen nicht unterschiedlich. Unter einer dualen Therapie traten mehr Hyperkaliämien (zu niedriger Kaliumspiegel im Blut), Fälle von akutem Nierenversagen und Hypotension (zu niedriger Blutdruck) auf.

Kommentar: Patienten mit Typ-2-Diabetes tragen u.a. ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall. Theoretisch ist eine Kombination von ACE-Hemmer + Sartan und evtl. die zusätzliche Gabe des direkten Renin-Inhibitors Aliskiren oder eines Aldosteron-Antagonisten von Vorteil. Dies wird jedoch durch die vorhandene Datenlage nicht belegt:

Weder in der hier vorgelegten Subanalyse der ONTARGET-Studie noch in der ALTITUDE-Studie oder der VA Nephron-D-Studie konnte ein Vorteil einer sogenannten Dualen Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) nachgewiesen werden. Die zusätzliche Blutdrucksenkung ist gering, es gibt trotz einer weiteren Reduktion der Albuminurie keinen zusätzlichen Vorteil hinsichtlich Mortalität oder kardiovaskulären Endpunkten, aber mehr Nebenwirkungen, sodass die Doppelblockade des RAAS mit großer Zurückhaltung angewandt werden sollte. Allerdings gibt es keine gute Datenlage dafür, ob dies nicht für Fälle von schwerer Hypertonie sinnvoll sein könnte.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

 

Quelle: J.F. Mann et al.: Dual inhibition of the renin-angiotensin system in high-risk diabetes and risk for stroke and other outcomes: resultts oft he ONTARGET trial. J Hypertens 2013; 31:414-421

J. Wong: Is there a benefit in dual renin-angiotensin-alsdosterone system blockade? No, yes and maybe: a guide for the perplexed.


 

Siehe auch:

Vorsicht bei der Einnahme von ACE-Hemmern und AT1-Blockern in der    Schwangerschaft
Eine Besserung der Albuminurie bei Diabetes ist möglich

 


Diabetes Editorial
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