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Ein neues Programm zum Verhaltenstraining für Patienten mit Diabetes und Depression zeigt positive Ergebnisse
13.01.2016 Viele Patienten mit Diabetes mellitus haben gleichzeitig auch eine leichte Depression, die sich negativ auf die Gesamtprognose des Diabetes auswirkt. Das neue Verhaltensprogramm DIAMOS zeigt hierzu positive Resultate.
Eine leichte Depression ist bei Patienten mit Diabetes recht häufig und sie hat einen negativen Einfluss auf die Langzeitprognose dieser Patienten. Bisher gab es aber keine speziellen Interventionskonzepte für Patienten mit Diabetes und einer leichten Depression. Psychologen der Diabetesakademie Bad Mergentheim haben deshalb das Verhaltensprogramm DIAMOS entwickelt, bei dem in Gruppenarbeit insbesondere die Motivation von Patienten gestärkt und der Stress mit dem Diabetes reduziert werden soll.
Insgesamt nahmen 214 Menschen teil; 34% hatten einen Typ-2-Diabetes, mittlere Diabetesdauer 14 Jahre, HbA1c im Durchschnitt 8,9%. Die Gesamtkohorte wurde in 2 Gruppen mit ähnlichen Charakteristika randomisiert. Eine Gruppe wurde über 12 Monate hinweg mit dem DIAMOS-Programm behandelt und die andere Gruppe erhielt nur die übliche Diabetesschulung. Nach 12 Monaten zeigte sich ein eindeutiger Vorteil der Behandlungsgruppe, in der die depressiven Symptome und der Diabetes-Stress messbar reduziert wurden. Auch das Neuauftreten einer schweren Depression wurde in der DIAMOS-Gruppe signifikant reduziert.
Kommentar: Das DIAMOS-Programm ist das erste psychologische Interventionsprogramm, mit dem Patienten mit Diabetes und leichten depressiven Symptomen erfolgreich behandelt werden können.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: N. Hermanns et al.: The effect of a diabetes-specific cognitive behavioral program(DIAMOS) for patients with diabetes and subclinical depression: results of a ramdomized controlled trial. Diabetes Care 2015, 38 (4) 551-560.
Siehe auch:
Achtung: Gewichtszunahme durch Antidepressiva
Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Depressionen
