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Abnahme diabetesbedingter Komplikationen in den vergangenen 20 Jahren

20.07.2016 Es wird immer wieder behauptet, dass die Diabetes-Komplikationen zunehmen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Menschen mit einem Diabetes haben heute ein viel geringeres Komplikationsrisiko als noch vor 20 Jahren. Das zeigte eine Analyse der Zahlen aus den USA. Zwischen 1990 und 2010 nahm bei Menschen mit Diabetes die Rate an schwerwiegenden Komplikationen bei Diabetes deutlich ab: Herzinfarkte wurden reduziert um 68%, Schlaganfälle um 53%, Amputationen um 51% und das dialysepflichtige Nierenversagen um 23%. Außerdem waren in 2010 um 64% weniger Todesfälle durch schwere Unterzuckerungen zu verzeichnen als im Jahr 1990. In diesem Zeitraum erhöhte sich die Häufigkeit des Diabetes in den USA um das 3-fache: von 6,5 auf 20,7 Millionen Personen. In der gleichen Zeit nahm die amerikanische Bevölkerung um 27% zu. Unter dem Strich hat also die Zahl der Menschen mit Diabetes und Diabetes-bedingten Komplikationen numerisch zugenommen, aber bei Menschen mit einem diagnostizierten Diabetes ist heute das Risiko geringer als zuvor.

 

Kommentar: Diese günstige Entwicklung mit einer Abnahme der Rate an diabetesassoziierten Komplikationen ist wahrscheinlich durch die besseren Behandlungsmöglichkeiten bedingt, die nicht nur den Diabetes betreffen, sondern insbesondere auch die Hochdrucktherapie und Cholesterinsenker mit einschließen.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quellen: Gregg EW et al (2014) Changes in diabetes-related complications in the United States, 1990-2010. N Engl J Med 370(16):1514-1523.

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