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Telemonitoring in Verbindung mit einem Diabetes-Team vermindert Stress bei Diabetes

14.09.2016 Ein automatisiertes, interaktives Sprach-unterstütztes Telemonitoring-Programm verbessert die Selbstbehandlung bei Patienten mit Diabetes und kann auch Stress abbauen. Das zeigt eine Studie aus den USA.

Defizite bei der Motivation zur Behandlung  und mangelnde Selbstkontrolle von Blutzucker und Blutdruck sind nicht nur mit psychologischem Stress, sondern auch mit einem erhöhten Risiko für diabetische Folgekrankheiten verbunden. In einer Studie aus Ann Arbor (MI, USA) wurde getestet, welche Vorteile hierbei mobile Gesundheitsdienste bieten können. Dazu wurde ein Sprach-unterstütztes interaktives Telemonitoring-Programm eingesetzt. Die in die Studie eingeschlossenen 301 Patienten mit Diabetes erhielten dabei in wöchentlichen Telefonaten vorher aufgezeichnete und für sie maßgeschneiderte Informationen und Empfehlungen, die beim Auftreten von Problemen auch automatisch an den betreuenden Arzt zugeleitet wurden.

Ergebnisse: 84% der Patienten führten die wöchentlichen Telefonate über die gesamte Laufzeit der Studie von 3-6 Monaten durch, so dass schließlich Informationen über 5.682 Wochenberichte zur Auswertung vorlagen. 39% nahmen zusammen mit einem Betreuer oder Pfleger teil. Durch das Programm wurde eine hoch signifikante Verbesserung von Medikamententreue, medizinischen Befunden, psychischer Funktion, depressiven Symptomen und Diabetes-bezogenem Stress erzielt. Blutzuckerselbstkontrollen und die Kontrolle der Füße wurden positiv beeinflusst und die Zahl der Zustände von zu hohen oder zu tiefen selbstgemessenen Blutzuckerwerten reduziert.

 

Kommentar: Das kombinierte Programm mit einem automatisierten Telemonitoring, Information des betreuenden Arztes und lockerer Anbindung eines Pflegers führt bei den Diabetespatienten zu einer deutlichen Verbesserung der Medikamententreue, des Verhaltens zur Selbstkontrolle und des körperlichen Befindens. Auch der psychische Stress mit dem Diabetes wird reduziert.

Dieses Programm ist insbesondere für solche Patienten von Vorteil, deren Mobilität eingeschränkt ist und die für den Besuch ihres Diabeteszentrums lange Strecken zu bewältigen haben.Die hier erprobte Strategie fördert zudem die Eigenverantwortung der Patienten für die Behandlung ihres Diabetes.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quellen: J.E. Aikens et al.: Improvements in illness self-management and psychological distress associated with telemonitoring support for adults with diabetes.Primary Care Diabetes 9 (2015): 127-134

Siehe auch:

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Diabetes Editorial
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