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Schwere Unterzuckerungen bei Typ-1-Diabetes, wie vermeiden?

05.07.2017 Schwere Unterzuckerungen mit Bewusstseinsverlust sind eine ernste Komplikation der Insulintherapie bei Typ-1-Diabetes. Wie können diese vermieden werden?

Schwere Unterzuckerungen sind durch die Notwendigkeit zur Fremdhilfe charakterisiert. In der nordamerikanischen DCCT-Studie wurde bei einer intensivierten Insulintherapie des Typ-1-Diabetes ein mittlerer HbA1c-Wert von 7% erreicht. Dies war im Vergleich zu einer konventionellen Insulintherapie und einem HbA1c von 9% mit einem dreifachen Anstieg der Rate von schweren Hypoglykämien verbunden.

Nun wurden die 30-Jahres-Daten der DCCT und der angeschlossenen EDIC-Studie publiziert, wobei die folgenden Fakten festgestellt wurden: 1. Die Hälfte der Patienten mit Typ-1-Diabetes erlebte schwere Unterzuckerungen. 2. Der stärkste Risikofaktor für das Auftreten schwerer Hypoglykämien ist eine vorausgegangene schwere Hypoglykämie. 3. Bei Beginn des Diabetes im Jugendalter ist das Risiko für spätere schwere Hypoglykämien besonders hoch. 4. Patienten, die mit einer Insulinpumpe behandelt wurden, hatten ein niedrigeres Risiko für schwere Hypoglykämien. 5. In allen Behandlungsgruppen stieg das Hypoglykämie-Risiko bei einem tieferen HbA1c kontinuierlich an.

 

Kommentar: Mit zunehmender Dauer des Typ-1-Diabetes zeigen sich ähnliche Muster für das Auftreten für schwere Unterzuckerungen. Diese potentiell lebensbedrohliche Komplikation ist ein lebenslanges Problem für Patienten mit Typ-1-Diabetes. Die Vermeidung von schweren Hypoglykämien sollte deshalb bei Schulung und Therapie besonders berücksichtigt werden.

Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

Quellen:

Gubitosi-Klug RA et al.: Risk of severe hypoglycemia in type 1 diabetes over 30 years of follow-up in the DCCT/EDIC Study. Diabetes Care. 2017 Aug; 40 (8):1010-1016.

Siehe auch:

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Wie gefährlich ist eine Unterzuckerung bei Diabetes?

 


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