Viele Gynäkologen empfehlen ein Screening auf Schwangerschaftsdiabetes
03.07.2009 Eine Studie der Technischen Universität München ist der Frage nachgegangen, wie häufig niedergelassene Gynäkologen in Deutschland ihren Schwangeren ein Screening auf Gestationsdiabetes (= Schwangerschaftsdiabetes) empfehlen.
Die landesweite Stichprobe der Befragten umfasste 2.605 Ärzte; dies sind etwa 24% aller niedergelassenen Gynäkologen.
Etwas mehr als 90% der Ärzte gaben an, bei jeder Schwangeren ein entsprechendes Screening anzuregen. Die restlichen knapp 10% sprechen nur in Verdachtsfällen eine Screening-Empfehlung aus (z. B. bei Zuckerausscheidung im Urin, Übergewicht und/oder Diabetes in der Familie). 89% der niedergelassenen Gynäkologen führen das Screening selbst durch. 71% verwenden hierfür einen vollständigen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) mit 75 Gramm Glukose. Allerdings bestimmten nur 46% den Blutzucker anhand einer qualitätskontrollierten Labormessung.
FAZIT und Kommentierung der Ergebnisse: Heutzutage empfehlen die meisten Gynäkologen ihren schwangeren Patientinnen ein Screening auf Gestationsdiabetes. Hierfür sollte ein vollständiger oraler Glukosetoleranztest durchgeführt werden, bei dem die Blutzuckerwerte über eine qualitätskontrollierte Laborbestimmung ermittelt werden.
Quelle: Füchtenbusch M et al. Gestationsdiabetes-Screening in Deutschland – landesweiter Survey. 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Mai 2009