Schweinegrippe: Kein Grund zur Panik für Diabetiker
06.11.2009 Laut Robert-Koch-Institut haben Diabetiker ein erhöhtes Risiko, an der Schweinegrippe zu erkranken. Denn häufig ist ihr Immunsystem durch die chronische Stoffwechselerkrankung geschwächt und die Behandlung der Schweinegrippe langwieriger und komplikationsreicher.
Der bisherige Verlauf der Schweinegrippe weltweit zeigt, dass die Krankheit deutlich milder verläuft als befürchtet. Trotzdem ist es wichtig, dass sich Menschen mit Diabetes besonders vor der Krankheit schützen. Die Initiative DiabetesDE empfiehlt deshalb, dass sich insbesondere auch Kinder mit Diabetes ab drei Jahren nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt impfen lassen.
Es ist gut, dass es die Möglichkeit der Impfung gibt. "Sie ist zurzeit die beste Option für Menschen mit Diabetes, sich vor der Erkrankung zu schützen", erklärt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Daten aus den USA, Kanada und Australien zeigen, dass Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes ein mehrfach erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Schweinegrippe haben. Derzeit kann niemand vorhersagen, wie sich die Schweinegrippe entwickelt. Daher empfiehlt diabetesDE Menschen, die an Typ 1 oder Typ 2 Diabetes leiden, nicht nur eine Impfung gegen die saisonale Grippe, sondern auch gegen die Schweinegrippe. Diese könnte einen schweren Verlauf der Erkrankung mit eventuellem Krankenhausaufenthalt verhindern.
"Kinder ab drei Jahren, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, sollten ebenfalls geimpft werden", betont Dr. Jürgen Grulich-Henn von der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie (AGPD). Kinder und Jugendliche erkranken bislang häufiger an der Schweinegrippe als ältere Menschen. Die Experten für Kinder und Jugendliche mit Diabetes unterstützen damit die Stellungnahme der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin. Diese empfiehlt die Impfung für Kinder mit Diabetes, wenn nach Einschätzung des behandelnden Arztes das Risiko für eine Infektion mit dem H1N1-Virus erhöht ist.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (StiKo) zählen Menschen mit Diabetes zur Gruppe der Risikopatienten, die bevorzugt geimpft werden sollten. "Trotzdem bleibt es eine individuelle Entscheidung", betont Professor Danne. Im Gespräch mit dem behandelnden Diabetologen lässt sich der Nutzen für den Einzelnen am besten klären. DiabetesDE rät Diabetikern daher, aktiv ihren Arzt auf die Möglichkeit der Impfung gegen Schweinegrippe anzusprechen.
Weiterhin bleibt es wichtig, dass Diabetiker die allgemein empfohlenen Hygienemaßnahmen beachten. Dazu gehören insbesondere regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen, kein Kontakt zu Erkrankten und Meiden großer Menschenansammlungen.
Pressemitteilung von Diabetes DE vom 27.10.2009