Diabetes Deutschland

News

Insulin oder 3 orale Antidiabetika: Was ist besser bei Typ 2 Diabetes?

10.11.2009 Eine frühe Insulintherapie bei Typ 2 Diabetes ist neben einem erhöhten Aufwand für den Patienten auch mit dem Risiko für eine Gewichtszunahme und einer erhöhten Gefahr für Unterzuckerungen (Hypoglykämien) verbunden. Die Frage ist, ob nicht eine Behandlung mit drei verschiedenen blutzuckersenkenden Tabletten einer Kombination mit Insulin überlegen ist.

In einer Studie an der Universität Texas (USA) wurden Patienten mit einem frisch entdeckten Typ 2 Diabetes zunächst über drei Monaten einer allgemeinen Diabetestherapie unterzogen. Danach wurden sie über 36 Monate hinweg entweder mit Insulin und Metformin oder mit drei in Tablettenform zugeführten Wirkstoffen (Metformin, Pioglitazon und dem Sulfonylharnstoffpräparat Glyburid) behandelt.

Nach 36 Monaten waren die HbA1c-Werte in beiden Gruppen ähnlich gut (6,1% vs. 6,0%). In der Insulingruppe kam es nicht zu einer vermehrten Gewichtszunahme und auch nicht zu einer höheren Zahl von Unterzuckerungen. Auch bezüglich der von den Patienten angegebenen Lebensqualität gab es keine Unterschiede.

Fazit: Eine Behandlung mit Insulin in Kombination mit Metformin ist auch bei einem neu aufgetretenen Typ 2 Diabetes ohne gehäufte Nebenwirkungen durchführbar und einer Behandlung mit 3 verschiedenen oralen Antidiabetika ebenbürtig.

Kommentar: Die Ergebnisse der Studie entsprechen nicht den von Experten empfohlenen Leitlinien zur Stufentherapie beim Typ 2 Diabetes. Wenn nämlich der Diabetes alleine mit Metformin gut einstellbar ist, so gibt es zunächst keinen Grund, weitere Tabletten oder auch Insulin zu verabreichen. Erst bei Anstieg des HbA1c über einen Wert von 6,5% oder 7% wird die Therapie intensiviert.

Quelle: I. Lingvay et al.: Insulin-based versus triple oral therapy for newly diagnosed Type 2 diabetes. Diabetes Care 32: 1789-1795, 2009.


Diabetes Editorial
Diabetes Editorial