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Die Ergebnisse von Imai und Kollegen eröffnen neue Ansatzpunkte für die regenerative Medizin. Nach diesen Daten könnte es auch beim Menschen möglich sein, durch eine Gabe von ERK-aktivierenden Kinasen die Leber dazu anzuregen, über neurale Wege eine Regeneration von zerstörten Insulinproduzierenden Zellen des Pankreas zu induzieren.
Ein solcher Therapieansatz ist realistischer und zeitnaher zu erreichen als eine Stammzell¬therapie. Dies dürfte insbesondere für Patienten bei Beginn des Typ 1 Diabetes erfolg¬versprechend sein, wenn noch regenerationsfähige Betazellen vorhanden sind. Ebenso könnte ein solcher Therapieansatz auch für Patienten mit einem latent autoimmunen Diabetes im Erwachsenenalter (LADA) interessant werden, bei dem die Betazellen längere Zeit erhalten bleiben, aber in ihrer Zahl und Sekretionskapazität reduziert sind.
Prof. Dr. Scherbaum ist Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, National WHO Collaborating Center for Diabetes, European Training Center in Endocrinology and Metabolism, Universitätsklinikum Düsseldorf und
Vorsitzender der Kommission Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft