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Gute Blutdruckeinstellung hilft schwangeren Typ 1 Diabetikerinnen

13.03.2009 Schwangere Typ 1 Diabetikerinnen mit ersten Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung profitieren besonders von einer guten Blutdruckeinstellung – die Schwangerschaft verläuft für die Mutter und das Kind risikoärmer. Zu diesem wichtigen Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung aus Dänemark.

Es ist bekannt, dass eine Schwangerschaft bei Frauen mit Diabetes und bereits vorhandenen Folgeschäden an den Nieren im statistischen Durchschnitt ungünstiger verläuft als bei Diabetikerinnen ohne Nierenbeteiligung. Im Vordergrund stehen verschiedene Komplikationen, die zu einer Frühgeburt und zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen können.

Die Wissenschaftler um Lene Ringholm Nielsen vom Hochschulkrankenhaus in Kopenhagen nahmen 117 schwangere Typ 1 Diabetikerinnen in ihre Studie auf. 100 Frauen zeigten normale Nierenwerte, bei 10 Frauen wurde eine Mikroalbuminurie als erstes Anzeichen auf eine Nierenfunktionsstörung festgestellt, und 7 Frauen waren von einer diabetischen Nephropathie (= Nierenerkrankung) betroffen. Ziel der Wissenschaftler war es, den Blutdruck bei allen Frauen auf Werte unterhalb von 135/85 mmHg und die Albuminausscheidung im Urin auf unter 300 mg pro 24 Stunden zu halten. Um dies zu erreichen, wurde die blutdrucksenkende Therapie bei insgesamt 26 Frauen weiter intensiviert. So wurde bei den Frauen während der Schwangerschaft ein systolischer Blutdruck von im Mittel 120 mmHg (nierengesunde Frauen), 122 mmHg (Frauen mit Mikroalbuminurie) und 135 mmHg (Frauen mit Nephropathie) erreicht. Beim diastolischen Blutdruck und beim Blutzuckerlangzeitwert HbA1c gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Zum Ende der Beobachtungsphase zeigten sich folgende Ergebnisse: Insgesamt hatten nur drei Frauen eine Präeklampsie entwickelt (= Erkrankung in der Schwangerschaft, die zu Wachstumsverzögerungen beim Kind führen kann). Alle drei Frauen waren aus der Gruppe der Schwangeren mit Nephropathie. Das mittlere Geburtsgewicht lag bei den Frauen mit normaler Nierenfunktion oder Mikroalbuminurie bei 3.540 und 3.430 Gramm; die Häufigkeit einer Frühgeburt betrug in beiden Gruppen jeweils 20%. Nur in der Nephropathie-Gruppe lag die Frühgeburtsrate mit 71% deutlich höher und das mittlere Geburtsgewicht niedriger (2.765 Gramm).

Im Vergleich zu ähnlichen Untersuchungen aus der Vergangenheit war der Ausgang der Schwangerschaft bei Typ 1 Diabetikerinnen mit leichter Nierenfunktionsstörung (Mikroalbuminurie) in dieser Studie merklich besser. Die Autoren führen das positive Resultat auf die strengere Blutdruckeinstellung zurück: Wenn Probleme mit dem Blutdruck während der Schwangerschaft frühzeitig erkannt und behandelt werden, lassen sich die Komplikationsrate und die Rate der Frühgeburten senken.

 

Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de

Quelle: Nielsen LR, Damm P, Mathiesen ER. Improved pregnancy outcome in type 1 diabetic women with microalbuminuria or diabetic nephropathy: effect of intensified antihypertensive therapy? Diabetes Care 2009; 32: 38-44

 

Hier geht es zum Expertenkommentar (Dr. med. H. Kleinwechter, Kiel)

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