Vitamin D-Studie zur Behandlung eines Typ 1 Diabetes
Typ 1 Diabetes ist die Folge eines Autoimmunprozesses, der in der Regel mehrere Jahre vor der Erkrankung beginnt. Zeigen sich die ersten Symptome eines Diabetes, sind meist schon rund 80 % der Insulin-produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Im November 2000 wurde am Institut für Diabetesforschung in München eine neue Behandlungsstudie zur „Immunintervention mit Vitamin D3“ für neu erkrankte Typ 1 Diabetiker begonnen. Vitamin D ist eine fettlösliche Substanz, die über die Nahrung aufgenommen wird und eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel spielt. Die aktive Form des Vitamin D ist das Calcitriol (Vit. D3), das auch eine immunregulatorische Wirkung besitzt. Durch die Gabe von Vitamin D3 soll der Autoimmunprozess gegen die Bauchspeicheldrüse gebremst werden.
Hintergrund:
Typ 1 Diabetes ist die Folge eines Autoimmunprozesses, der in der Regel mehrere Jahre vor der Erkrankung beginnt. Zeigen sich die ersten Symptome eines Diabetes, sind meist schon rund 80 % der Insulin-produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Im November 2000 wurde am Institut für Diabetesforschung in München eine neue Behandlungsstudie zur „Immunintervention mit Vitamin D3“ für neu erkrankte Typ 1 Diabetiker begonnen. Vitamin D ist eine fettlösliche Substanz, die über die Nahrung aufgenommen wird und eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel spielt. Die aktive Form des Vitamin D ist das Calcitriol (Vit. D3), das auch eine immunregulatorische Wirkung besitzt. Durch die Gabe von Vitamin D3 soll der Autoimmunprozess gegen die Bauchspeicheldrüse gebremst werden.
Zielsetzung:
Im ersten Teil der Studie wurden bereits 18 Patienten aufgenommen, die neun Monate lang täglich Vitamin D3-Tabletten einnahmen. Im Vordergrund stand hierbei die Machbarkeit und Erfüllung der Sicherheitskriterien. Es konnten im Vergleich mit einer Kontrollgruppe keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Im zweiten Teil unserer Studie, die über 18 Monate laufen soll, wird die Effektivität der Vitamin D3- Einnahme überprüft. Ziel ist es zu erforschen, inwiefern der Einfluss von Vitamin D3 bei neu erkrankten, erwachsenen Typ 1 Diabetikern auf die körpereigene Insulinproduktion und deren möglicherweise längeren Erhaltung wirkt.
Studienablauf:
Zunächst werden die Einschlusskriterien zur Teilnahme an der Studie überprüft, wozu u. a. eine Sonografie der Nieren zum Ausschluss einer Nierenerkrankung im Krankenhaus München-Schwabing erfolgt. Danach kann mit der Vitamin D3-Gabe begonnen werden. In den folgenden acht Monaten findet einmal monatlich eine Blutentnahme statt, die meist auch vom Hausarzt durchgeführt werden kann. Nach sechs Monaten wird im Krankenhaus München-Schwabing eine Tetanus-Auffrischimpfung verabreicht. Insgesamt nach neun Monaten ist die Vitamin D3-Gabe abgeschlossen. Die Untersuchungen der anschließenden, neunmonatigen Beobachtungszeit erfolgen dann nach drei und nach sechs Monaten in größeren Abständen. Als Kontrollparameter dienen der HbA1c-Wert und das C-Peptid, das nach Stimulation durch eine standardisierte Mahlzeit zu Studienbeginn, nach neun und schließlich nach 18 Monaten bestimmt wird. Bei diesen Terminen wird erneut zur Nierenkontrolle eine Sonografie durchgeführt. Ein Zeitaufwand von ca. 3 - 4 Stunden sollte dazu eingeplant werden.
Einschlusskriterien:
- Alter: 18 - 39 Jahre
- Neu entdeckter Typ 1 Diabetes
- Beginn der Insulinbehandlung vor maximal 6 Wochen
- Mindestens 1 Diabetes-assoziierter Autoantikörper positiv
- Bestehender Tetanus-Impfschutz
Ausschlusskriterien:
- Schwangerschaft oder Schwangerschaftswunsch
- Patienten mit Erkrankungen der Nieren oder des Kalziumstoffwechsels
- Unverträglichkeit einer Tetanus-Impfung
Dr. Markus Walter, Prof. Dr. Anette-G. Ziegler, Institut für Diabetesforschung, Kölner Platz 1, 80804 München; Tel. 089-30793114; Fax: 089-3081733; E-Mail: Markus.Walter@lrz.uni-muenchen.de |