Studie zum frühen Auftreten der diabetischen Nervenerkrankung bei neu diagnostizierten Typ 2 Diabetikern und Patienten mit Verdacht auf Diabetes (gestörte Glukosetoleranz)
Bereits in der Anfangsphase des Diabetes mellitus können Nervenveränderungen nachweisbar sein. Einerseits können subjektive Beschwerden wie Missempfindungen (Taubheitsgefühl, Kribbelgefühl), Krämpfe oder Schmerzen (brennende oder stechende Schmerzen) auftreten. Andererseits können lediglich Untersuchungsbefunde, zum Beispiel in Form von Nervenleitgeschwindigkeit oder Vibrations- und Temperaturmessungen krankhafte Veränderungen aufweisen, ohne dass dies zu Beschwerden führt.
In ähnlicher Form können auch Nerven betroffen sein, die die inneren Organe versorgen. Von großem Interesse ist dabei eine Erkrankung der Nerven des Herz-Gefäß-Systems, die sogenannte kardiovaskuläre autonome (vegetative) diabetische Neuropathie (KADN). Sie kann vom Patienten weitgehend unbemerkt bleiben, sich aber auch in Form von Blutdruckabfall (z.B. als Schwindel beim Lagewechsel) zeigen. Diese Veränderungen spielen sich an der Haut und den Gefäßen ab. Mit speziellen Untersuchungsmethoden, die die Nervenfunktion sowie die Blutdruckregulation exakt messen, möchten wir diese erwähnten Komplikationen im Anfangsstadium erkennen, um sie rechtzeitig behandeln bzw. ihr Fortschreiten verhindern zu können.
Thema:
Untersuchung der Rolle der gestörten Glukosetoleranz (Vorstufe des Diabetes) und des neu diagnostizierten Typ 2 Diabetes mellitus für das frühe Entstehen der diabetischen Nervenerkrankung (Neuropathie) an den Armen und Beinen sowie am Herz-Kreislauf-System (sensomotorische Neuropathie und kardiovaskuläre autonome diabetische Neuropathie)
Hintergrund:
In der Literatur finden sich Hinweise für ein häufigeres Auftreten von abnormen Nervenfunktionstests bei neu diagnostizierten Typ 2 Diabetikern im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes. Darüber hinaus wird auch ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Diabetes mellitus und dem Grad der Nervenfunktionsstörung angenommen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen der Nervenfunktion an Beinen und Armen lag bislang auf den dickkalibrigen (myelinisierten) Nervenfasern, die mittels Nervenleitgeschwindigkeit oder Vibrationsuntersuchungen erfasst wurden.
Neuere Untersuchungen bestätigen die Vermutung, dass die Neuropathie nicht ausschließlich eine Komplikation des Langzeitdiabetes ist. Es zeigt sich zunehmend, dass schon Patienten mit Vorstufen des Diabetes (gestörte Glukosetoleranz) eine Nervenstörung der Beine oder Arme (distale sensible Neuropathie) mit Nervenschmerzen aufweisen können. Die Schädigung der dünnkalibrigen Nervenfasern ist dabei in den Mittelpunkt der Untersuchungen gerückt.
Fragestellung:
- Weisen Patienten mit neu diagnostiziertem Typ 2 Diabetes mellitus oder Verdacht auf Diabetes Hinweise einer Erkrankung der Nerven auf mit dem daraus resultierenden Bild einer diabetischen Neuropathie?
- Besteht ein Zusammenhang zwischen Parametern der Nervenfunktion und Entzündungs-Markern aus dem Blut?
Welche Untersuchungen werden bei den Studienteilnehmern durchgeführt?
- Neurologische Untersuchungen
- Nervenfunktionstests
· Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) · Vibrationsschwellenmessung der rechten Hand sowie der rechten Großzehe · Temperaturschwellenmessung der rechten Hand sowie des rechten Fußes · Messung der Pupillenfunktion · Kardiovaskuläre autonome Funktionstests (Untersuchung der zum Herzen zuführenden Nerven)
- Laboruntersuchungen nach Blutentnahme
Studienaufbau
Die erste Untersuchung erfolgt zu Studienbeginn, weitere Untersuchungen nach einem und nach zwei Jahren.
Einschlusskriterien – Wer kann teilnehmen?
· Neu diagnostizierte Typ 2 Diabetiker (binnen 6 Monaten nach Diagnosestellung) · Patienten mit gestörter Glucosetoleranz/Verdacht auf Diabetes
Ausschlusskriterien
· Nervenerkrankung, die nicht durch Diabetes verursacht ist (Neuropathie) · Neurologische Erkrankungen wie z.B. Parkinson, Zustand nach Schlaganfall, Multiple Sklerose und weitere Nerven- und Muskelerkrankungen · Schwere zusätzliche Erkrankungen
Falls Sie Interesse an einer Studienteilnahme haben, geht es hier weiter
Studienleitung: Prof. Dr. D. Ziegler Studienkoordination: Frau Dr. Pawlowski, Frau Behler, Frau Mohné, Frau Teuber
Tel.: 0211-33 82-287 Deutsches Diabetes Forschungs-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Auf´m Hennekamp 65 40225 Düsseldorf
Aktuallisiert: Januar 2007 |