Studie zur Verhinderung des Typ 1 Diabetes bei Kleinkindern mit erhöhtem Diabetes-Risiko
Kinder oder Geschwister von Personen mit Typ 1 Diabetes haben ein Risiko von ca. 5% (5 von 100 Kindern), selber an Typ 1 Diabetes zu erkranken. Haben diese Kinder zusätzlich Vererbungsmerkmale (DR3/4 oder 4/4 oder 3/3), die mit der Erkrankung des Typ 1 Diabetes in Verbindung stehen, steigt das Risiko an. So entwickeln mindestens 20 von 100 Kindern mit diesen Vererbungsmerkmalen bis zum 3. Lebensjahr Diabetes-Antikörper und langfristig auch einen Typ 1 Diabetes. In einer am Institut für Diabetesforschung in München durchgeführten Studie wird derzeit geprüft, ob die Entstehung des Typ 1 Diabetes bei diesen Hochrisikokindern durch eine veränderte Getreideauswahl während des ersten Lebensjahres verhindert werden kann.
Hintergrund:
Kinder oder Geschwister von Personen mit Typ 1 Diabetes haben ein Risiko von ca. 5% (5 von 100 Kindern), selber an Typ 1 Diabetes zu erkranken. Haben diese Kinder zusätzlich Vererbungsmerkmale (DR3/4 oder 4/4 oder 3/3), die mit der Erkrankung des Typ 1 Diabetes in Verbindung stehen, steigt das Risiko an. So entwickeln mindestens 20 von 100 Kindern mit diesen Vererbungsmerkmalen bis zum 3. Lebensjahr Diabetes-Antikörper und langfristig auch einen Typ 1 Diabetes. Neben genetischen Faktoren werden Umweltfaktoren für die Entstehung des Typ 1 Diabetes verantwortlich gemacht. Eine am Institut für Diabetesforschung in München durchgeführte Untersuchung von 1600 Kindern mit Vätern und/oder Müttern mit Typ 1 Diabetes zeigte, dass eine sehr frühe Gabe von getreidehaltiger Beikost (vor dem 3. Lebensmonat) das Diabetes-Risiko bei Kindern mit den Vererbungsmerkmalen DR3/4 oder 4/4 ca. 5-fach erhöht.
Zielsetzung:
Die BABYDIÄT-Studie wird unter der Leitung von Frau Professor Anette-G. Ziegler am Institut für Diabetesforschung in München durchgeführt. Ziel der BABYDIÄT-Studie ist, bei Kindern mit einem an Typ 1 Diabetes erkrankten erstgradigen Verwandten das Auftreten einer Insel-Entzündung (d.h. einer Entzündung der insulinproduzierenden ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse) und die Entwicklung eines Typ 1 Diabetes zu verhindern. Dies soll durch eine Veränderung der Getreideauswahl während des ersten Lebensjahres erreicht werden.
Ablauf der Studie:
Bei Neugeborenen, die ein Elternteil oder ein Geschwister mit Typ 1 Diabetes haben, werden zunächst aus einer Blutprobe die Vererbungsmerkmale untersucht. Vorteilhaft ist die Blutabnahme bei Geburt aus der Nabelschnur, da die Blutentnahme dabei nach Durchtrennung der Nabelschnur erfolgt und für das Kind keinerlei Gefahr oder Belastung darstellt. Eine Blutabnahme nach Geburt ist jedoch genauso gut möglich. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der untersuchten Kinder keine Hochrisikomerkmale aufweist. Diesen Kindern empfehlen wir eine Nachuntersuchung in größeren Zeitabständen, bei denen Diabetes-Antikörper gemessen werden. Dadurch lässt sich das Diabetesrisiko der nächsten Jahre sehr gut bestimmen. Den Kindern mit Hoch-Risikomerkmalen empfehlen wir die Teilnahme an engmaschigen Untersuchungen und an der Ernährungsbehandlung, die mit der Familie dann persönlich ausführlich besprochen wird. Des weiteren sollen die Eltern regelmäßig Ernährungs- und Gesundheits-Protokolle für ihr Kind ausfüllen. Die Familien werden während des Untersuchungszeitraums von unserem Zentrum betreut, die jeweiligen Untersuchungen können aber am Wohnort vom Kinder- oder Hausarzt durchgeführt werden, der natürlich von uns über die Untersuchung informiert wird.
Einschlusskriterien:
An der Studie teilnehmen können Sie, wenn Sie ein Baby erwarten bzw. einen Säugling im Alter von max. 3 Monaten haben und Sie bzw. Ihr Mann/Ihre Frau oder ein Kind von Ihnen Typ 1 Diabetes hat.
Prof. Dr. Anette-G. Ziegler / Dr. oec. troph. Sandra Schmid, Institut für Diabetesforschung, Kölner Platz 1, 80804 München, Tel. 089/30793114, Fax: 089/3081733, E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Erstellt: November 2003
Rekrutierung abgeschlossen: Ende 2006 |