Studie zur nicht-medikamentösen Therapie der diabetischen Nervenerkrankung
Mit dieser Behandlung bieten wir Patienten eine Therapieform an, bei der durch elektrische Nervenstimulation diejenigen Prozesse günstig beeinflusst werden können, die an der Entstehung der Nervenerkrankung beteiligt sind. Damit möchten wir zum einen die Beschwerden, die mit der diabetischen Nervenerkrankung einhergehen, mindern. Es handelt sich dabei um Missempfindungen (Taubheitsgefühl, Kribbelgefühl), Krämpfe aber auch Schmerzen (brennende oder stechende Schmerzen). Zum anderen erhoffen wir uns von der Behandlung einen günstigen Effekt auf den Verlauf der Nervenerkrankung mit einer Wiederherstellung der Nervenfunktion.
Thema:
Behandlung der diabetischen Nervenerkrankung mit Hilfe von Oberflächen-Nervenstimulation mit dem Ziel der Minderung typischer Beschwerden sowie der Erholung der Nervenfunktion.
Hintergrund:
In der Literatur finden sich Hinweise für einen günstigen Effekt einer Nervenstimulation zur Beeinflussung von Schmerzen im Rahmen unterschiedlicher Erkrankungen. Diese Erfahrungen basieren auf Untersuchungen, bei denen TENS (Transcutane elektrische Nerven Stimulation) durchgeführt wurde. Diese Form der Therapie entfaltet ihre Wirkung durch Anregung von Prozessen auf Rückenmarksebene.
Einige kürzlich veröffentlichte Untersuchungen zeigen, dass elektrische Stimulation über die genannten Vorgänge hinaus, die auf Rückenmarksebene laufen, zusätzlich Vorgänge anregt, die eine bessere Gefäßversorgung der langen Nerven bewirken kann. Die hierzu verwendeten Frequenzen unterscheiden sich von denjenigen, die bei TENS zum Einsatz kommen und werden als FREMS (Frequenz modulierte Nerven Stimulation) bezeichnet.
Fragestellung:
1. Mit dieser Untersuchungsreihe sollen die vielversprechenden Ergebnisse der FREMS Behandlung bei diabetischer Nervenerkrankung bei einer größeren Patientenzahl reproduziert werden
2. Es wird das ehrgeizige Ziel einer über die Schmerzreduktion hinausgehenden Wiederherstellung der Nervenfunktion bei diabetischer Nervenerkrankung angestrebt
Einschlusskriterien:
Es werden Patienten mit langjähriger Diabetesdauer (länger als 10 Jahre) eingeschlossen, die bereits an einer diabetischen Nervenerkrankung leiden und zum Zeitpunkt der Studie volljährig sind.
Ausschlusskriterien:
Als Ausschlusskriterien gelten eine vorausgegangene Behandlung mit TENS, eine unzureichende Diabeteseinstellung, Schwangerschaft, ein implantierter Herzschrittmacher, Defibrillator oder Nervenstimulator sowie jede schwere Zusatzerkrankung.
Methoden:
Die Studie setzt sich aus drei aufeinanderfolgenden Therapie Zyklen zusammen. Jeder dieser Zyklen umfasst 10 Anwendungen mit FREMS. Diese sollen an aufeinanderfolgenden Tagen (meist innerhalb von 2 Wochen) stattfinden. Eine Behandlung dauert ca. 1 Stunde.
Während der Behandlung werden an unterschiedlichen Punkten der Unterschenkel und Füße Klebeelektroden angebracht. Über diese werden die Nerven stimuliert. Die Stimulation soll dabei als angenehm empfunden werden. Bei jeder Anwendung werden beide Beine gleichzeitig behandelt.
Zusätzlich zu den therapeutischen Anwendungen werden bei einigen Visiten weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu zählen Nervenfunktionsuntersuchungen (Nervenleitgeschwindigkeit, Monofilament) und einige klinische Fragebögen.
Studienleitung: Prof. Dr. D. Ziegler Kontaktadresse: E. Siekierka-Kleiser, L. Bansemir, Tel.: 0211-33 82-1 / 287 Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität, Deutsche Diabetes-Klinik, Auf´m Hennekamp 65, 40 225 Düsseldorf |