Neue Elektronische Gesundheitskarte wird in acht Bundesländern erprobt
(23.01.2006) Mit einhelliger Zustimmung der Länder hat das Bundesministerium für Gesundheit festgelegt, in welchen Ländern Feldtests mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte starten sollen. Es sind: Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein. Die Einbeziehung aller acht Bundesländer, die bereits mit Vorbereitungen für die Testphase begonnen haben, ist eine wertvolle Grundlage für die Vorbereitung der flächendeckenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte.
Vorderseite der elektronischen Gesundheitskarte Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die elektronische Gesundheitskarte wird die Qualität, die Sicherheit und die Transparenz der medizinischen Versorgung verbessern. Künftig wird ein Apotheker bzw. eine Apothekerin erkennen können, wenn sich Arzneimittel nicht miteinander vertragen. Das ist ein entscheidender Fortschritt für Patientinnen und Patienten. Denn jährlich sterben mehr Menschen an Arzneimittelunverträglichkeiten als im Straßenverkehr. Auf der Karte können auf freiwilliger Basis Notfalldaten wie die Blutgruppe, eventuelle Allergien vermerkt werden. Im Notfall kann der behandelnde Arzt bzw. die Ärztin hierauf zurückgreifen – zum Vorteil des Versicherten. Die elektronische Gesundheitskarte wird außerdem mit einem Foto versehen sein und dadurch den Missbrauch verhindern.
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für 80 Millionen Versicherte ist eine der größten Herausforderungen für alle Beteiligten. Die bisherigen Maßnahmen werden in großem gesamtgesellschaftlichen Konsens und auch jenseits aller politischen Auseinandersetzung auf Bundes- und Landesebene breit unterstützt. Mir ist sehr daran gelegen, dass dieser Konsens weiterhin als positives Signal wirken kann, insbesondere dann, wenn erstmals in den Regionen vor Ort Patientinnen und Patienten erste Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte nutzen. Dies setzt voraus, dass möglichst viele Beteiligte frühzeitig in die Testmaßnahmen eingebunden werden.
Deshalb begrüße ich es, dass es den Ländern innerhalb von zwei Wochen gelungen ist, sich auf einen Vorschlag für eine zeitliche Staffelung der Tests und für eine Aufgabenteilung zu einigen. Damit ist der Weg frei, dass die gematik unter Berücksichtigung der Verständigungen der Länder nunmehr die Einzelheiten der Testdurchführung mit den Verantwortlichen in den Regionen vertraglich regeln und somit Planungssicherheit für alle Beteiligten schaffen kann.“
Die beteiligten Bundesländer und ihre Regionen sind:
•Bochum-Essen (Nordrhein-Westfalen) •Bremen (Bremen) •Flensburg (Schleswig-Holstein) •Heilbronn (Baden-Württemberg) •Ingolstadt (Bayern) •Löbau-Zittau(Sachsen) •Trier (Rheinland-Pfalz) •Wolfsburg (Niedersachsen)
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: http://www.die-gesundheitskarte.de/
Kirsten Lindloff, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
Quelle: Pressemitteilung Bundesgesundheitsministerium Januar 2006 |