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    Verstärkte Bildung von BNP verhindert das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie bei Mäusen
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    Verstärkte Bildung von BNP verhindert das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie bei Mäusen

    (15.01.2007) Unter den diabetischen Spätfolgen ist die Entwicklung einer Nierenschädigung (Nephropathie)bei diabetischen Patienten weiterhin eines der größten Probleme. Chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel bewirken, einen bindegewebigen Umbau der Nierenkörperchen und demzufolge, dass verstärkt Eiweiße mit dem Urin ausgeschieden werden.

    In der europäischen Diabetes Fachzeitschrift Diabetologia stellten kürzlich japanische Wissenschaftler aufgrund ihrer Untersuchungen an Mäusen fest, dass eine verstärkte Bildung des Eiweißes Brain Natriuretic Peptide (BNP) das Fortschreiten der diabetisch verursachten Nephropathie verhindern kann.

    Das Brain Natriuretic Peptide (BNP) ist ein Hormon, das bei Überlastung und Überfüllung des Herzens (Herzleistungsschwäche) in der linken Herzkammer gebildet wird. BNP fördert in den Nieren die Natrium- und die Harnausscheidung, bewirkt die Erweiterung von Blutgefäßen und reguliert so das Herz-Kreislauf-System. Seinen Namen hat BNP durch die Entdeckung im Schweinehirn erhalten. Die Höhe der BNP-Konzentration im Blut korreliert gut mit dem Schweregrad einer Herzleistungsschwäche.: je höher der Wert, desto schwächer das Herz. Die Konzentration von BNP im Blutplasma dient als sehr guter Risikomarker für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patienten mit einer diabetischen Nephropathie.

    Der japanische Forscher Nakao und sein Forscherteam konnten nun kürzlich einen gentechnisch veränderten (transgenen) Mausstamm etablieren, der BNP in der Leber verstärkt bildet. Diesen Mausstamm setzten die Forscher bei ihren Untersuchungen mit dem Ziel ein, den Effekt eines chronischen BNP Überschusses auf die diabetische Nierenschädigung zu untersuchen. Sie fanden heraus, dass bei diesen Mäusen eine diabetesbedingte Nierenschädigung verhindert werden konnte. Hierbei wurden die untersuchten Mäuse mit Hilfe des Diabetes auslösenden Stoffes Streptozotocin in eine diabetische Stoffwechsellage gebracht.

    Die Ergebnisse der Studie lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen:
    1) diabetische, BNP-transgene Mäuse zeigten eine signifikant (p< 0,05) niedrigere Albuminausschüttung als nicht genmanipulierten Kontrollmäuse, die eine fortschreitende, verstärkte Albuminausschüttung über die Nieren und eine gestörte Nierenfunktion aufwiesen.
    2) die Untersuchung von Gewebeschnitten der Niere zeigten, dass mikroskopisch sichtbare Gewebsveränderungen, die für eine diabetische Nephropathie charakteristisch sind, in den Schnitten von transgenen Mäusen ausblieben.
    3) Signifikant (p < 0,05) verhindert wurde in transgenen Mäusen die erhöhte Bildung von TGF-beta in den Gefäßknäuel der Nierenkörperchen, im Vergleich zu den nicht-genmanipulierten diabetischen Kontrollmäusen. Von TGF-beta wird angenommen, dass es als Wachstumsfaktor eine maßgebliche Rolle bei dem bindegewebigen Umbau der Nierenkörperchen spielt.

    Die Ergebnisse die Studie an Mäusen eröffnen neue Möglichkeiten, durch eine therapeutische Anwendung von natriuretischen Peptiden, wie zum Beispiel BNP, möglicherweise effektiv das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie beim Menschen verhindern zu können. Allerdings sind weitere Untersuchungen vonnöten, um die Ergebnisse auf die Situation im Menschen zu übertragen.


    Dr. Patricia Schott-Ohly, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Makino H, Mukoyama M, Mori K et al. Transgenic overexpression of brain natriuretic peptide prevents the progression of diabetic nephropathy in mice. Diabetologia 49: 2514-2524, 2006

     

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