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    Übergang vom Prädiabetes zum Diabetes in weniger als 3 Jahren
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    Übergang vom Prädiabetes zum Diabetes in weniger als 3 Jahren

    (31.08.2007) Blutzuckerwerte, die noch nicht im Diabetes-Bereich liegen, aber wiederholt leicht erhöht sind, sollten in jedem Fall ernst genommen werden: Eine Studie bei mehreren tausend Personen mit gestörter Nüchtern-Glukose hat gezeigt, dass die durchschnittliche Dauer bis zur Entwicklung eines manifesten Diabetes weniger als drei Jahre beträgt.

    BlutzuckermessungEin Wissenschaftler-Team um Gregory A. Nichols vom Kaiser Permanente Center for Health Research in Portland, Oregon, hat die Untersuchung durchgeführt. Anhand der Daten einer Health Maintenance Organization* (HMO) wurden zwischen Januar 1994 und Dezember 2003 insgesamt 5.452 Mitglieder mit einer gestörten Nüchtern-Glukose (IFG = Impaired Fasting Glucose) identifiziert. Eine IFG lag vor, wenn mindestens zweimal Nüchtern-Glukosewerte zwischen 100 und 125 mg/dl gemessen wurden.

    *Die HMO ist eine Art Krankenversicherung in den USA mit einer eigenen Gruppe von Medizinern, Kliniken und Krankenhäusern, die medizinische Leistungen für ihre versicherten Mitglieder anbietet.

    Nichols und seine Kollegen verfolgten die Krankengeschichte aller dokumentierten Fälle mit gestörter Nüchtern-Glukose, bis die Patienten einen Diabetes entwickelten, verstarben, die HMO verließen, oder bis zum 31. Dezember 2005. Während dieser Zeit wurde bei 8,1 Prozent der Personen  mit Nüchterblutzucker-Ausgangswerten zwischen 100 und 109 mg/dl (Gruppe 1) ein Diabetes diagnostiziert. Lagen die Ausgangswerte höher (110-125 mg/dl, Gruppe 2) betrug die Diabetes-Progressionsrate sogar 24,3 Prozent (p < 0,0001). Die durchschnittliche Dauer bis zur Diabetesmanifestation lag in Gruppe 1 bei 41,4 Monaten, mit einer Diabetes-Progressionsrate von 1,34 Prozent pro Jahr. In Gruppe 2 entwickelten jährlich 5,56 Prozent einen manifesten Diabetes. Hier lag die mittlere Dauer bis zur Diabetes-Diagnose nur bei 29,0 Monaten. Die wichtigsten Vorhersage-Parameter für eine Diabetesmanifestation waren ein stärkerer Anstieg der Nüchtern-Glukose sowie höhere Werte für den Body Mass Index (BMI), den Blutdruck, die Triglyzeride und ein niedriges HDL-Cholesterin.

    Das Fazit der Autoren:
    Personen mit einer abnormen Nüchtern-Glukose (Nüchternblutzucker wiederholt zwischen 100 und 125 mg/dl) haben ein deutlich erhöhtes Risiko, bereits innerhalb kurzer Zeit einen manifesten Diabetes zu entwickeln. Umso wichtiger ist es, frühzeitig effektive Gegenmaßnahmen einzuleiten und auf eine konsequente Anpassung von Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zu drängen.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Nichols GA, Hillier TA, Brown JB. Progression from newly acquired impaired fasting glucose to type 2 diabetes. Diabetes Care 2007, 30: 228-33

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