Neue Ergebnisse zur Verlässlichkeit des HbA1c-Wertes
(01.02.2008) Das HbA1c entspricht dem prozentualen Anteil des verzuckerten roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) des Erwachsenen und gilt schon lange als repräsentativer Parameter für die langfristige Qualität der Blutzuckereinstellung, im täglichen Gebrauch orientiert sich die Diabetestherapie jedoch an kapillären Blutzuckerwerten (mmol/l). Eine aktuelle Studie hat nun anhand kontinuierlich gemessener, zuverlässig erfasster Blutzuckerwerte das genaue Verhältnis von HbA1c und Glukosespiegel überprüft.
Kontinuierliches Glukose-Monitoring Foto: Dallimore
22 Teilnehmer mit Diabetes mellitus und drei Nicht-Diabetiker wurden in die longitudinale Beobachtungsstudie eingeschlossen. Mittlere Glukosekonzentrationen wurden über kontinuierliche Glukosemessungen (CGM) ermittelt. Hierbei wurde alle 5 Minuten über 12 Wochen mittels dieser minimal-invasive Methode zur Messung von Glukosekonzentrationen in der Zwischenzellflüssigkeit ein Wert erhoben. Parallel dazu wurden viermal täglich kapilläre Blutzuckermessungen (z. B. Blut der Fingerkuppe) durchgeführt, um die Genauigkeit der CGM überprüfen zu können. Das HbA1c wurde zu Beginn der Studie und dann alle 4 Wochen bestimmt.
Zwar hat die Studie mit nur 22 Studienpatienten eine begrenzte Aussagekraft. Doch die beobachtete hohe Korrelation des HbA1c mit den durchschnittlichen Blutzuckerwerten über den Zeitraum von 8-12 Wochen macht eine Übersetzbarkeit des HbA1c in einen durchschnittlichen Blutzuckerwert für die Berichterstattung und das Management des Patienten möglich.
Einige Limitationen wie z. B. die Beschränkung des höchsten HbA1c auf einen Wert unter 11 % und die kleine Fallzahlgröße (n=22) lassen es notwendig erscheinen, größere Studien dieser Art in Hinblick auf die Übertragbarkeit des HbA1c auf den Blutzucker auszuwerten.
PD Dr. med. Nanette Schloot, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
Quelle: Nathan DM et al., Relationship between glycated haemoglobin levels and mean glucose levels over time. Diabetologia 2007; 50: 2239-44.
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