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    Arzneimitteltherapie bei Diabetes im Alter
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    Arzneimitteltherapie bei Diabetes im Alter

    (22.02.2006) Im höheren oder hohen Lebensalter werden aus verschiedenen Gründen viele Diabetiker in der Bevölkerung beobachtet: Die so genannten Typ 1 Diabetiker haben heutzutage eine längere Lebenszeit, so dass sie nach Auftreten der Erkrankung im jüngeren Alter ein hohes Lebensalter erreichen können. Außerdem treten vereinzelt Typ 1 Fälle auch im hohen Alter neu auf. Der Typ 2 Diabetes, der früher Altersdiabetes genannt wurde, tritt jetzt bereits schon gelegentlich in jungen Jahren auf, hat aber sein Hauptmanifestationsalter nach wie vor jenseits des 50. bis 60. Lebensjahres.


    Foto: AOK

    Hier finden sich viele Millionen von meist übergewichtigen Diabetikern in der deutschen Bevölkerung. Von den ca. sechs bis sieben Millionen Diabetikern, die von ihrem manifesten Diabetes wissen, sind 90 - 95 % Typ 2 Diabetiker. Typ 1 Diabetiker werden stets nur mit Insulin ohne Tabletten behandelt und lassen sich damit einer guten Zukunft zuführen. In der Regel wird man eine sog. intensivierte Therapie anstreben, sofern das im hohen Lebensalter aus äußeren Gründen möglich ist. Die intensivierte Therapie beinhaltet drei kurzwirkende Insulinspritzen und ein bis zwei langwirkende Injektionen, während eine Mischinsulintherapie, die seltener in Frage kommen kann, zwei Injektionen pro Tag aufweist.

    Typ 2 Diabetiker können zunächst mit Ernährungs und Bewegungstherapie, später mit Tabletten und nach zwei bis drei Jahrzehnten auch wiederum wie für dem Typ 1 Diabetes geschildert ausschließlich mit Insulin behandelt werden. Dieses Stufenschema der Therapie beruht darauf, dass sich der diabetische Prozess auch bei diesen Patienten allmählich verschlechtert und dass zunehmend ein Insulinmangel auftritt. Zunächst kann man mit Tabletten von jenem Typ beginnen, mit dessen Hilfe die Insulinresistenz, also die Unterempfindlichkeit gegenüber dem körpereigenen Insulin, bekämpft wird. Bei sehr alten Menschen kann man auch an Acarbose denken, selbst wenn es hier gelegentlich zu gastrointestinalen Nebenwirkungen kommt; Kontraindikationen gibt es aber für diese Substanz kaum. Wichtiger ist schon das Metformin, was neben der Blutzuckersenkung auch dem Herzinfarkt und dem frühen Tod entgegenwirken kann. Es gibt aber für den Einsatz von Metformin bestimmte Einschränkungen, die sich vor allem im Alter bemerkbar machen. So muss die im Alter oft eingeschränkte Nierenfunktion als Kontraindikation für eine Verabreichung von Metformin gelten, ebenso wie Zustände mit Sauerstoffmangel aufgrund von Herz oder Lungenkrankheiten. Ähnliche Einschränkungen gelten für die dritte Substanzgruppe, die ebenfalls nicht die körpereigene Insulinsekretion anregt, nämlich die sog. Glitazone, bei der Patienten mit einer Beeinträchtigung der Herzleistung wegen der gelegentlichen Wassereinlagerung durch diese Stoffe mit Glitazonen nicht behandelt werden dürfen. Auch das gilt natürlich wieder für besonders alte Menschen.

    Wichtig sind darüber hinaus Substanzen, die die Insulinsekretion anregen, wie die Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid, Glimepirid) und die Glinide. Diese Stoffe kann man auch im Alter geben, wobei bei Glibenclamid allerdings besondere Vorsicht am Platze ist, da es zu unerwarteten Unterzuckerungen vor allem bei Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann. Glimepirid ist deshalb gerade im Alter eher angezeigt ebenso wie die kurzwirkenden Glinide Nateglinide und Repaglinide. Als Übergang zur späten alleinigen Insulintherapie (s. o.) ist beim Typ 2 Diabetes eine sog. basalunterstützte orale Therapie angezeigt, bei der Tabletten weiter gegeben, und kleine Dosen eines langwirkenden Insulins (Insulin Glargin) verabreicht werden. Auf diese Weise kommt es seltener zu Unterzuckerungen und weniger zu Nebenwirkungen durch Tabletten, deren Dosis geringer halten werden kann. Dies ist eine einfache Insulintherapie, die über viele Jahre die alleinige Insulintherapie ohne Tabletten zu ersetzen vermag.

    Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch der alte Mensch mit Diabetes gut mit Medikamenten behandelt werden kann, wobei die altersbedingten Zweiterkrankungen und Einschränkungen von Organfunktionen (Niere, Leber, Herz) bei der Indikationsstellung beachtet werden müssen.


    Hellmut Mehnert, Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe Diabetes am Institut für Diabetesforschung, Krankenhaus München-Schwabing, Ehrenpräsident der Deutschen Diabetes-Union e.V. Krailling

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