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    Adipositas-Chirurgie zeigt Erfolge in der Behandlung von Patienten mit Übergewicht und Typ 2 Diabetes
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    Adipositas-Chirurgie zeigt Erfolge in der Behandlung von Patienten mit Übergewicht und Typ 2 Diabetes

    (09.05.2008) Starkes Übergewicht (Adipositas) birgt zahlreiche Gesundheitsrisiken und ist die Hauptursache für die Entwicklung eines Typ 2 Diabetes. Daher ist für die Behandlung eine Lebensstilveränderung mit Gewichtsabnahme das erste Mittel der Wahl.

    Übergewichtige Frau und Mann beim Gehen
    Starkes Übergewicht birgt
    zahlreiche Gesundheitsrisiken
    und ist eine Ursache für
    Entwicklung des Typ 2 Diabetes

    Foto: Public Relations Bollmann

    Dass eine Gewichtsabnahme durch Lebenstilveränderung schwer zu erreichen - und noch schwerer zu halten ist - ist hinreichend bekannt. Bei besonders stark Übergewichtigen mit einem Body Mass Index (BMI) über 40 wird sogar, wenn alle anderen Therapieversuche erfolglos blieben, eine operative Verkleinerung des Magens (bariatrische Chirurgie) empfohlen.

    Es gibt Fälle, in denen bariatrische Operationen bei Diabetespatienten mit krankhaftem Übergewicht (BMI über 40) zu einer Gewichtsreduktion und zu einer Rückkehr in eine normale Stoffwechsellage führten. Einen wissenschaftlichen Beweis dafür gab es bislang nicht.

    Forscher von der Monash University in Melbourne, Australien, haben nun zum ersten Mal in einer randomisierten Studie untersucht, wie effektiv die bariatrische Chirurgie in der Behandlung des Typ 2 Diabetes im Vergleich zur konventionellen Therapie wirklich ist. An der Studie beteiligten sich insgesamt 60 übergewichtige Patienten mit einem BMI zwischen 30 und 40, bei denen ein Typ 2 Diabetes während der vorausgegangenen zwei Jahre erstmals diagnostiziert wurde. Die Studienteilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Bei der Chirurgie-Gruppe wurde mittels minimal-invasiver Chirurgie ein verstellbares Magenband implantiert. Dies ist die am häufigsten angewendete chirurgische Methode der Magenverkleinerung. Bei der anderen Gruppe (Kontrollgruppe) wurden Übergewicht und Diabetes nach den aktuellen Leitlinien behandelt. Dies beinhaltete Ernährungs- und Diabetesberatung, individuell angepasste Programme zur Lebensstiländerung und, falls notwendig, auch eine medikamentöse Therapie.

    92 % der Patienten führten die zweijährige Studie bis zum Ende durch. Es wird berichtet, dass es in keiner der beiden Gruppen zu ernsthaften Komplikationen kam. Die wichtigsten Ergebnisse waren folgende:

    • Der durchschnittliche Gewichtsverlust in der Chirurgie-Gruppe betrug 20,7 %, verglichen mit 1,7 % Gewichtsverlust in der Kontrollgruppe.
    • Bei 73% der Patienten in der Chirurgie-Gruppe kam es zu einer Remission des Diabetes, verglichen mit 13 % in der Kontrollgruppe.
    • Bei Studienbeginn hatten 7 % der Chirurgie-Gruppe und 13 % der Kontrollgruppe  einen HBA1c-Wert unter 6,2 %. Bei Studienende hatten dies 80% der Chirurgie-Gruppe und 20 % der Kontrollgruppe.

    Es zeigte sich deutlich, dass der Umfang des Gewichtsverlustes entscheidend ist und nicht, auf welche Weise das Gewicht verloren wurde.

    Die Studie hat auch einige Schwächen. Leider wurde die Zufriedenheit und Lebensqualität der Patienten nach dem chirurgischen Eingriff nicht untersucht. Es ist auch nicht sicher, ob die Ergebnisse auf diejenigen Patienten übertragbar sind, bei denen die Diabetesdiagnose länger als zwei Jahre zurückliegt.

    Fazit:
    In dieser Studie wurde gezeigt, dass Adipositas-Chirurgie bei der Mehrzahl der Patienten mit Diabetes und einem Body Mass Index zwischen 30 und 40 zu einem signifikanten und nachhaltigen Gewichtsverlust und zu einer Rückkehr in eine normale Stoffwechsellage führte. Diese Therapiealternative sollte daher bei Patienten mit starkem Übergewicht und kürzlich diagnostiziertem Typ 2 Diabetes in Betracht gezogen werden.


    Dr. med. Heinz Nagel, freier Mitarbeiter von Diabetes-Deutschland.de

    Quelle: Dixon J, O’Brian P, Playfair J et al. Adjustable Gastric Banding and Conventional Therapy for Type 2 Diabetes. JAMA, 2008; 299(3):316.323

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