Beim Typ 2 Diabetes besteht bei Diagnosestellung ein relativer, jedoch noch kein absoluter Insulinmangel. Der Insulinspiegel im Blut ist zu diesem Zeitpunkt sogar meist hoch, da das Insulin aufgrund einer Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) des Gewebes nicht adäquat wirksam werden kann.
Die Bauchspeicheldrüse versucht zunächst, den im Gewebe bestehenden Insulinmangel durch eine Mehrproduktion von Insulin zu beheben. Erst im Laufe von Jahren erschöpft sich die Bauchspeicheldrüse, sie produziert immer weniger Insulin bis hin zum völligen Insulinmangel. Ist der Zustand des starken oder völligen Insulinmangels erreicht, so ist eine Behandlung mit Tabletten nicht mehr wirksam und eine Insulintherapie wird erforderlich.
Mehrere Methoden der Insulinbehandlung, wie z.B. die Kombinationstherapie mit einem lang wirksamen Insulin zur Nacht und Tabletten am Tage, eine konventionelle Insulintherapie mit zweimal täglicher Verabreichung eines Mischinsulins mit kurzer und mit langer Wirkdauer oder die intensivierte konventionelle Insulintherapie kommen hier zum Einsatz. Möglich sind also Behandlungen mit einfacher bis relativ aufwendiger Durchführung für den Patienten und jeweils seltenen oder häufigen Insulininjektionen.
Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im September 2001 aktualisiert