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Malariamedikament verhindert Entstehung von Diabetes
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Malariamedikament verhindert Entstehung von Diabetes
Rheumapatienten, die mit Hydrochloroquin behandelt wurden, erkrankten seltener an Diabetes mellitus Typ 2
(20.08.2007) Der blutzuckersenkende Effekt von bestimmten Antimalariamitteln, ist als Nebenwirkung seit langem bekannt. Seit vielen Jahren wird das bekannteste Malariamittel Hydroxychloroquin (HCQ) außerdem als Basismedikament zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis und des Lupus erythematodes eingesetzt. Ein Forscherteam aus Pittsburgh, Pennsylvania hat nun herausgefunden, dass sich das Risiko an einem Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, durch die Einnahme von HCQ senken lässt.
Foto: ABDAIn einer langjährigen Beobachtungsstudie wurde ein Kollektiv von rund 5000 Rheumapatienten ausgewertet: In einer Gruppe von 1808 Rheumapatienten mit langjähriger HCQ-Therapie erkrankten 54 Patienten neu an Diabetes, während in der Gruppe der Patienten, die niemals HCQ erhalten hatten, 171 Patienten an Diabetes erkrankten. Bei einer Nachbeobachtungszeit von maximal 21,5 Jahren ergibt dies eine Inzidenzrate von 5,2/1000 Patientenjahren in der Gruppe der HCQ-Patienten gegenüber 8,9/1000 Patientenjahren in der Kontrollgruppe. Aus den Daten lässt sich eine Senkung des Diabetesrisikos um 38 Prozent errechnen. Durch langjährige Einnahme von HCQ konnte das Risiko sogar noch stärker gesenkt werden (um 77 Prozent).
Eine Reihe von Tierversuchen und In-vitro-Experimenten hatten bereits im Vorfeld gezeigt, dass Antimalariamittel die periphere Insulinsensitivität verbessern und die Insulinfreisetzung steigern. Mit dieser Studie sei nun der erste Beweis für eine Diabetes-Risiko senkende Wirkung des HCQ geführt, so die amerikanischen Forscher. Positive Effekte des HCQ auf den Glukosestoffwechsel seien nicht nur für die Rheumatoide Arthritis sondern auch für den Lupus erythematodes beobachtet worden.
In weiteren Studien soll nun belegt werden, ob HCQ das Potential hat, bei Patienten mit Prädiabetes den Ausbruch der Stoffwechselerkrankung zu verhindern.
Dr. Anja Neufang-Sahr, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
Quelle: Wasko MC et al. Hydroxychloroquine and Risk of Diabetes in Patients With Rheumatoid Arthritis. JAMA. 2007 Jul 11; 298(2): 187-93 |
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