Antwort von Prof. Werner A. Scherbaum, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Deutsche Diabetes-Klinik, zuletzt aktualisiert im März 2005:
Ich bin mit Lispro und Protaphan eingestellt und jetzt in der 8 Woche schwanger. Ich habe gehört, dass Humalog zu Missbildungen beim Kind führen kann. Muss ich jetzt Humalog gleich absetzen?
Eine gute Blutzuckereinstellung ist bei weitem das beste, was man als Diabetikerin für einen guten Schwangerschaftsverlauf tun kann. Wichtig ist dabei natürlich, dass diese optimale Einstellung schon zum Zeitpunkt der Konzeption (Empfängnis) vorliegen muss. In der 8. Schwangerschaftswoche ist die Organentwicklung beim Kind schon weitgehend abgeschlossen.
Zum Humalog (Lispro) in der Schwangerschaft gibt es bisher wenig Erfahrungen. Wir haben für Deutschland 31 Fälle mit LISPRO-Behandlungen in der Schwangerschaft im Vergleich zu solchen unter Normalinsulin untersucht. Dabei ergaben sich bezüglich des Schwangerschaftsverlaufes von Mutter und Kind sowie der postnatalen Untersuchungsergebnisse (Untersuchungsergebnisse nach der Geburt) beim Kind keine Unterschiede gegenüber solchen Frauen, die mit Normalinsulin in der Schwangerschaft behandelt worden sind.
Natürlich ist die Zahl noch klein und es gibt keine letztlich absolute Sicherheit, aber ich denke, dass das Risiko äußerst gering ist, zumindest geringer als das einer schlechten Blutzuckereinstellung.