Die wichtigste Differentialdiagnose des diabetischen Fußsyndroms (DFS) ist, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Bei der pAVK sind die Schmerzen belastungsabhängig, die Schmerzen lassen in der Nacht nach. Beim diabetischen Fußsyndrom bestehen Schmerzen vor allem im körperlichen Ruhezustand (z.B. nachts).
Bei der arteriellen Verschlusskrankheit sind die Füße wegen mangelnder Durchblutung kalt und bläulich verfärbt. Die Hautfarbe ist blaß. Die Fußpulse sind abgeschwächt oder fehlen vollständig, während sie beim DFS gut tastbar sind.
Bei der Dopplersonographischen Untersuchung der Beinarterien zeigt sich im Rahmen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ein reduzierter Blutfluß, während der beim DFS normal ist. Allerdings fehlen bei der arteriellen Verschlusskrankheit die neurologischen Symptome, d.h. die Reflexe und Sensibilität sind nicht beeinträchtigt. Typisch für die pAVK, ähnlich wie beim diabetischen Fußsyndrom, ist die Ausbildung von Geschwüren (Ulzera Malpeerformans) an Ferse und Fußsohle. Bei ca. 40% der Diabetiker mit DFS besteht ein gemischtes Bild aus neuropathische und angiopathischen Symtpomen, so dass die Unterscheidung welcher Faktor vorherrschend ist schwer fällt.
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im August 2001 aktualisiert