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    Zahnfleisch geht bei Kindern mit Diabetes eher zurück
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    Zahnfleisch geht bei Kindern mit Diabetes eher zurück

    (20.02.2006) Zahnfleischrückgang kann bei Kindern mit Diabetes früher beginnen als bislang bekannt. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Columbia University Medical Centers. Während man schon länger weiß, dass Diabetes und Erkrankungen des Zahnbettes zusammenhängen, nahm man bislang an, dass der Zahnfleischschwund wesentlich später beginnt.


    Bei Diabetes in jungen Jahren
    braucht auch das Zahnfleisch
    besondere Beachtung

    Foto: TKK

    Bei Paradontitis, früher Parodontose genannt, ist der Halteapparat rund um den Zahn durch bakteriellen Zahnbelag infiziert. Am Anfang steht die Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis). Unbehandelt kann diese später auf Wurzelhaut, Zement und Kieferknochen übergreifen– bis hin zum Ausfallen des Zahnes als Spätfolge. Chronisch erhöhter Blutzucker kann die Durchblutung des Zahnhalteapparates verschlechtern und gleichzeitig begünstigt schlechte Blutzuckereinstellung, dass sich Infektionen ausbreiten.

    Das Team um Studienleiter Ira Lamster untersuchte 182 Kindern und Jugendlichen mit Diabetes im Alter zwischen 6 und 18 Jahren auf Karies und Paradontitis sowie 160 Kontrollpersonen ohne Diabetes. Die Kinder mit Diabetes hatten signifikant mehr Zahnbelag und entzündetes Zahnfleisch als die Kinder ohne Diabetes. Frühe Zeichen von Paradontitis hatten 60 % der 87 Kinder in der Gruppe der 6- bis 11-Jährigen.Verglichen mit den Altergenossen ohne Diabetes war dies eine doppelt so hohe Prozentzahl. Bei den 12- bis 18-Jährigen hatten nahezu 80 % der Untersuchten mit Diabetes frühe Veränderungen durch Paradontitis. Berücksichtigte man Alter, Geschlecht, Zahnfleischbluten und Häufigkeit der Zahnarztbesuche, blieb Diabetes hoch signifikant korrelierend mit Paradontitis, besonders bei den Jugendlichen. In dieser Gruppe korrelierte der BMI signifikant mit Rückgang von Bindegewebe und Knochen, nicht aber Diabetesdauer oder HbA1c. „Unsere Untersuchung illustriert, dass Ansätze zur Verhinderung und Behandlung von periodontalen Krankheiten als Standard in der Behandlung von jungen Patienten mit Diabetes erwogen werden sollten“, sagte Studienleiter Ira Lamster. In punkto Karies zeigte die in Diabetes Care im Februar veröffentlichte Arbeit keinen Unterscheid.

    Die Studie wird weiter fortgesetzt und soll schließlich 700 Teilnehmer umfassen. „Es wird besonders interessant sein, die Ergebnisse der gesamten Kohorte zu sehen und weiter herauszufinden, ob spezifische diabetesassoziierte Faktoren zusammenhängen mit dem frühen Entstehen von periodontalen Krankheiten“, betonte die Leitautorin Evanthia Lalla.


    Schon bei ganz jungen Patienten mit Diabetes sollte ein besonderes Augenmerk auf die Zahngesundheit gelenkt werden. Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle ist für Menschen mit Diabetes unerlässlich.


    Kirsten Lindloff, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Lalla E, Cheng B, Ahantanu L et al. Periodontal Changes in Children and Adolescent With Diabetes. Diabetes Care 2006; 29: 295-299

    Pressemitteilung Columbia University Medical Center
    www.cumc.columbia.edu/news/press_releases/dental_diabetes.html

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