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    Erhöhtes Risiko für Knochenbrüche durch Rosiglitazone?
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    Erhöhtes Risiko für Knochenbrüche durch Rosiglitazone?

    (02.03.2007) Die Rosiglitazone gehören zu der Gruppe der oralen Antidiabetika. Sie bewirken eine Verminderung der Insulinresistenz in der Muskulatur und im Fettgewebe des Körpers bei Typ 2 Diabetikern.In einer doppelblinden, randomisierten und kontrollierten Studie (ADOPT-Studie) wurde Rosiglitazon mit weiteren oralen Antidiabetika (Metformin und Glyburid) verglichen.

    Fragezeichen aus Dragees
    Foto: ABDA

    Über die wesentlichen Daten dieser Studie hatten wir bereits berichtet. Nun wurden aber zusätzliche Ergebnisse dieser Studie publiziert: Während der Studiendauer von 4 Jahren wurden bei 9,3 Prozent der Frauen, welche mit Rosiglitazon behandelt wurden, Knochenbrüche festgestellt. Bei Männern konnten keine vermehrten Knochenbrüche festgestellt werden. Bei der Behandlung mit Metformin lag die Knochenbruchrate bei 5,1 Prozent und unter der Behandlung mit Glyburid wurden bei 3,8 Prozent der Frauen Frakturen festgestellt. Die Knochenbrüche wurden überwiegend an der oberen Extremität (Oberarm und Hand) diagnostiziert. Die vermehrte Knochenbruchrate kann nicht mit dem Vorliegen einer Osteoporose erklärt werden, da die Brüche bei Osteoporose in der Mehrheit an der Hüfte sowie an der Wirbelsäule lokalisiert sind.

    Erste Hinweise für eine mögliche Erklärung des erhöhten Risikos liefert der molekulare Wirkmechanismus des Medikamentes. Rosiglitazon interagiert mit den sogenannten PPAR-Rezeptoren, welche im Fettgewebe sowie in den Muskelzellen lokalisiert sind. Dieser Rezeptor ist jedoch nicht nur in den Zellkernen dieser Gewebe zu finden, sondern auch in den Osteoblasten, also Zellen, die für den Knochenaufbau zuständig sind. Die Interaktion von Rosiglitazon mit den PPAR-Rezeptoren der Osteoblasten ist jedoch negativ reguliert, dies bedeutet, dass Rosiglitazon einen schädlichen Einfluss auf das Knochensystem ausübt und die Neubildung von Knochensubstanz behindert.

    Eine befriedigende Erklärung von Seiten des Herstellers GlaxoSmithKline steht noch aus. Die Frage, welche Konsequenzen sich hieraus ergeben, kann ebenfalls noch nicht abschließend beurteilt werden.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quellen:
    Kahn et al. Glycemic Durability of Rosiglitazone, Metformin, or Glyburide Monotherapy. New Engl J Med 2006; 355: 2427-2443
    Grey et al. The peroxisome-proliferator-activated receptor-gamma agonist rosiglitazone decreases bone formation and bone mineral density in healthy postmenopausal women: a randomized, controlled trial. J Clin Endocrin Metab 2007; doi:10.1210/jc.2006-2646

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