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    Steigender Fruktosekonsum wird mit Skepsis betrachtet
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    Steigender Fruktosekonsum wird mit Skepsis betrachtet

    (22.08.2007) Schon seit längerem kritisieren Gesundheitsexperten den steigenden Konsum von Getränken und Nahrungsmitteln, die mit fruktosehaltigem Maissirup gesüßt sind. Vor kurzem haben Mediziner bei der Jahrestagung der American Diabetes Association in Chicago eine Studie präsentiert, die bestätigt, dass die Zufuhr hoher Mengen fruktosegesüßter Getränke einen weitaus ungünstigeren Einfluss auf die Gesundheit haben kann als das Süßen mit Glukose.

    Früchte

    Fruktose wird heutzutage industriell aus Maisstärke gewonnen und als HFCS (= High Fructose Corn Syrup) in größerer Menge zahlreichen Lebensmitteln zugesetzt. So enthalten zum Beispiel viele Softdrinks, Konserven, Konfitüren, Fertig-Backwaren, Yoghurts oder Ketchup den fruktosehaltigen Maissirup. Diese Art zu süßen ist sehr günstig und hat eine etwa 1,6mal stärkere Süßkraft als normaler Haushaltszucker. Vor allem in den westlichen Industrienationen ist der Verzehr von HFCS-haltigen Softdrinks und Fertignahrungsmitteln in den letzten 25 Jahren stark angestiegen.

    Ein Wissenschaftler-Team um Kimber Stanhope von der University of California ist der Frage nachgegangen, ob es bei den gesundheitlichen Auswirkungen Unterschiede zwischen einer hohen Fruktose- und einer hohen Glukosezufuhr gibt. Um dies zu prüfen, führten Stanhope und seine Kollegen eine Studie mit 23 übergewichtigen Männern und Frauen im Alter zwischen 43 und 70 Jahren durch. Der Body Mass Index (BMI) der Teilnehmer lag zwischen 25 und 35 kg/m2.

    Die 23 Probanden unterzogen sich einem festgelegten Ernährungsplan (moderate Fettzufuhr: 30%; komplexe Kohlenhydrate: 55%). Dabei wurden 25 Prozent der gesamten täglichen Kalorienaufnahme durch gesüßte Getränke abgedeckt: 13 Patienten erhielten Softdrinks, die mit Fruktossirup gesüßt waren („Fruktose-Gruppe“), die restlichen 10 Teilnehmer bekamen glukosegesüßte Getränke („Glukose-Gruppe“).

    Nach 2 Wochen wurden die Blutwerte der Männer und Frauen erneut überprüft. Die Ergebnisse stimmen nachdenklich: In der Fruktose-Gruppe hatten sich die postprandialen Triglyzeridwerte mehr als verdoppelt (Anstieg um 212%, p < 0,0001). Parallel waren auch die Nüchternwerte für LDL-Cholesterin (+17%), Apolipoprotein B (+28%) und Small Dense LDL (+27%) angestiegen. Im Vergleich hierzu zeigten sich in der Glukose-Gruppe keine Veränderungen der genannten Parameter.

    Fazit:
    Der übermäßige Konsum fruktosehaltiger Getränke kann sich offenbar auf die Fettwerte negativ auswirken und damit eine vorzeitige Gefäßschädigung fördern. Entsprechende Veränderungen werden bei glukosegesüßten Getränken nicht beobachtet. Neben dieser Studie gibt es weitere Arbeiten, die ebenfalls darauf hinweisen, dass der steigende Konsum HFCS-gesüßter Softdrinks und Nahrungsmittel auf Dauer nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Eine zukünftige Aufgabe wird sein, in weiteren Studien die genauen Mechanismen und Folgen aufzuklären, die hohe Fruktosemengen im Körper des Menschen auslösen.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Stanhope K et al. Consumption of Fructose, but not Glucose-Sweetened Beverages Produces an Atherogenic Lipid Profile in Overweight/Obese Men and Women. American Diabetes Association 2007 Scientific Sessions, Abstract 062, presented June 23.

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