Zur Vorbeugung eines diabetischen Fußsyndroms kann der Diabetiker sehr viel selber beitragen. Auch hier steht wieder die gute Einstellung des Blutzuckers ggf. durch die Reduktion von Übergewicht an erster Stelle. Erhöhte Blutdruckwerte sollten frühzeitig gesenkt werden. Nikotin und Alkohol stellen eine zusätzliche Belastung für die Blutgefäße dar, und sollten deshalb eingestellt werden.
Durch die tägliche Inspektion und der Füße mit dem Spiegel können Druckstellen und kleine Verletzungen frühzeitig registriert werden. Um Verbrühungen und Hautschürfungen zu vermeiden, sollten die Füße am besten nur im handwarmen Wasser gebadet und mit weichen Tüchern abgetrocknet werden. Um die Haut der Füße vor dem Austrocknen zu bewahren empfiehlt sich die regelmäßige Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Produkten (z.B. Harnstoffhaltige Substanzen). Die Fußpflege (Nägelkürzen, Hornhaut- und Hühneraugenbehandlung, eingewachsene Nägel) sollte von professioneller Hand (Fußpfleger, Chirurg) durchführt werden, damit keine Hautverletzungen entstehen. Infektionsherde wie z. B. Pilzinfektionen der Haut und der Nägel müssen konsequent therapiert werden.
Die Schuhe sollten ausreichend viel platz für die Zehen bieten. Es sollten vornehmlich Baumwollstümpfe getragen werden., die Strümpfe sollten keine gestopften Stellen haben und dürfen keine Falten bilden. Mechanische Entlastung der Füße kann durch Einlagen in den Schuhen oder spezielles orthopädisches Schuhwerk bewirkt werden. Tägliche Fußgymnastik und Spaziergänge ergänzen das o.g. Vorbeugungsprogramm. Leider gibt es auch einige Verbote zu beachten: Barfuß laufen im Schwimmbad, in der Sauna und in Hotelzimmern ist verboten. Dies sind Ort an denen es vor Bakterien nur so wimmelt.
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im August 2001 aktualisiert