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    Patientenfragen Makroangiopathie
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    Patientenfragen Makroangiopathie.

    Welche Behandlung und Vorbeugung einer Thrombose ist bei einem Patienten mit Typ 2 Diabetes und fortgeschrittener Atherosklerose angezeigt, wenn gleichzeitig im Rahmen der diabetischen Mikroangiopathie eine proliferative Retinopathie besteht?
    Anmerkung: Eine fortgeschrittene Atherosklerose, die sog. "Gefäßverkalkung", besteht z.B. bei der Schaufensterkrankheit vierten Grades (periphere arterielle Verschlusskrankheit - pAVK IV) oder bei Zustand nach beidseitiger Unterschenkelamputation.

    Antwort von Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe aus dem Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf, 29.01.02:

    Grundsätzlich stellt die o.g. Konstellation eine der höchsten Risiken für ein tödliches ischämisches Gefäßereignis (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) dar, was eine einer Thrombose vorbeugende Behandlung sicher rechtfertigt.

    Nach der Datenlage aus klinischen Studien wird man in diesem Fall zu einem Thrombozytenfunktionshemmer (Medikament, dass die Funktion der weißen Blutkörperchen hemmt) raten, wobei sich in der genannten Situation gute Argumente für den Einsatz der Substanz Clopidogrel finden.

    Dabei stellt die proliferative Retinopathie (fortschreitende Netzhauterkrankung) keine Kontraindikation dar. Im Gegenteil, in den großen Retinopathiestudien (Studien zur Netzhauterkrankung) konnte keine erhöhte Blutungsgefahr gefunden werden, auch wenn das Retinopathiestadium schon fortgeschritten und weiter fortschreitend (proliferativ) war. Über günstige Effekte am Auge durch Thrombozytenfunktionshemmer ist die wissenschaftliche Diskussion noch nicht abgeschlossen.

    Von Eingriffen in das plasmatische Gerinnungssystem, etwa mit Marcumar, kann durchaus auch ein die Gefäße schützender (gefäßprotektiver) Effekt erwartet werden. Hier gilt allerdings ein sorgfältiges Beobachten der therapeutischen Effektivität nach der gültigen Bewertungsskala (INR). Dies gilt umsomehr, als mit vorliegenden Strukturveränderungen des Gefäßsystems und mit dem Niveau der erreichten Gerinnungshemmung (Antikoagulation) das Risiko auch von Blutungen im Gehirn (zerebral) steigt.

    In der Akutsituation des Infarktes müssen dem Diabetiker aber in jedem Fall alle Prinzipen der antithrombotischen Therapie angeboten werden, von der er besonders ohne erhöhte Blutungskomplikationen profitiert. 

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