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    Patientenfragen Vitamine
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    Patientenfragen Vitamine.

    Gibt es für Diabetiker bei den Vitaminen etwas Besonderes zu beachten?

    Antwort von Dr. med. Monika Toeller, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf , November 2002:

    Alle Lebensmittel, die natürlicherweise reich an Vitaminen sind, sind dem Diabetiker zu empfehlen. Der Nutzen einer vitamin- und abwechslungsreichen Kost ist unbestritten, und zunehmend weisen Studien auf den Schutzeffekt bestimmter Vitamine für Herz-Kreislauferkrankungen hin. Die derzeitigen Kenntnisse rechtfertigen jedoch nicht die generelle Empfehlungen für Diabetiker, täglich Vitaminpräparate zu nehmen.

    Den Slogan "5 mal pro Tag frisches Gemüse und/oder frisches Obst" sollten auch Diabetiker in die Praxis umsetzen, damit ihr Vitaminhaushalt stimmt.

    • In Apotheken gibt es z.B. Vitaminpillen speziell für Diabetiker. Brauchen Diabetiker tatsächlich mehr bzw. andere Vitamine und Mineralstoffe als Nichtdiabetiker? Wenn ja, welche und wieviel?

    Jeder Mensch benötigt täglich ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, da diese sogenannten Mikronährstoffe an lebenswichtigen Steuerungsprozessen im Stoffwechsel beteiligt sind. Eine gut ausgewogene Kost kann den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen decken. Eine einseitige Ernährung dagegen führt zur Mangelversorgung. Um dem vorzubeugen, wird eine abwechslungsreiche Kost empfohlen.

    Die National Verzehrsstudie und die VERA-Studie haben gezeigt, daß Diabetiker und Nichtdiabetiker in Deutschland ähnliche Mängel in der Nahrungsaufnahme aufweisen: Die meisten Menschen essen zu fettreich und zu ballaststoffarm und manchmal auch zu vitaminarm.

    Mikronährstoffe spielen beim Schutz des Organismus vor oxidativem Streß eine große Rolle. Oxidativer Streß zieht eine Zellschädigung, Alterung der Zellen, Entartung und die Arteriosklerose der Blutgefäße nach sich. Gerade die Arteriosklerose führt bei Diabetikern zu gehäuftem Auftreten von Herzinfarkt und Schlaganfall sowie zu einer vorzeitigen Sterblichkeit.

    Oxidativer Streß entsteht durch die Reaktion von freien Radikalen im Gewebe. Beim Diabetiker kommt dem oxidativem Streß eine wesentliche Bedeutung zu. Im Organismus gibt es jedoch auch verschiedene Radikalschutzmechanismen und Radikalfängersysteme, die untereinander in Verbindung stehen. Als Radikalfänger können bestimmte Mikronährstoffe, insbesondere die Antioxidantien, die freie Sauerstoffradikale abfangen können, wirksam werden. Dem Vitamin E (Alpha-Tocopherol), Vitamin C (Ascorbinsäure) und dem Provitamin A (Beta-Carotin) kommen hierbei besondere Bedeutung zu.

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende Zufuhrmengen pro Tag für Erwachsene: 12-14 mg Vitamin E, 100 mg Vitamin C und 5-8 mg Beta-Carotin.

    Vitamin E ist in Pflanzenöl, Nüssen, Getreidekeimen und einigen Gemüsen enthalten, Vitamin C kann vor allem in frischen Früchten, insbesondere in Zitrusfrüchten aufgenommen werden und das Provitamin A (Beta-Carotin) liefern pflanzliche Nahrungsmittel, grünes und gelbes Gemüse wie Karotten, Kohl, Spinat und auch Holunder, Sanddorn und Aprikosen.

    5 mal pro Tag eine Portion frisches Obst und/oder frisches Gemüse, gelegentlich ein paar Nüsse und die Zubereitung von Speisen unter der Verwendung von pflanzlichen Ölen, sind ein wichtiger Schritt zur ausreichenden Vitaminversorgung mit den antioxidativ wirksamen Vitaminen.

    Die wissenschaftliche Diskussion, ob die von der DGE derzeit empfohlenen Zufuhrmengen für Vitamine und Mineralstoffe in der Nahrung ausreichend sind und ob Diabetiker generell für einzelne Mikronährstoffe einen erhöhten Bedarf aufweisen, ist noch nicht abgeschlossen. Auch ist noch nicht vollständig klar, ob ein eventueller Mehrbedarf oder bei manchen Diabetikern vorliegende Defizite allein durch eine erhöhte Zufuhr ausgeglichen werden können. Die Vitaminspiegel im Serum geben keine sichere Auskunft über die Vitaminspiegel im Gewebe und auch der Vitamingehalt der Nahrung läßt sich nur relativ grob beurteilen.

    Die Forschung der kommenden Jahre, auch über die B-Vitamine und Folsäure, sowie Magnesium, Selen, Zink, Mangan und Chrom, wird hier sicher mehr Klarheit schaffen.

    Bis dahin gilt: Auf eine abwechslungs- und vitaminreiche Nahrung achten. Bei sehr energiearmer Kost mit dem Arzt besprechen, ob zusätzlich Vitamin- oder Mineralstoffpräparate sinnvoll sein könnten. Der Arzt wird, wenn er dies für erforderlich hält, ein geeignetes Präparat verordnen (das muß übrigens keine 'Vitaminpille speziell für Diabetiker' sein !).

     

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