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    Fettleber bei Typ 2 Diabetes weist auf erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko hin
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    Fettleber bei Typ 2 Diabetes weist auf erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko hin

    (21.04.2006) Die sogenannte Fettleber gehört zu den häufigsten krankhaften Leberveränderungen in den westlichen Industrienationen. Nicht nur übermäßiger Alkoholkonsum, sondern auch ein Diabetes mellitus Typ 2 und/oder Übergewicht können die Ursache sein – in diesem Fall spricht man von einer nicht-alkoholischen Fettleber. Schätzungsweise sind über die Hälfte aller Menschen mit Diabetes oder Übergewicht betroffen.


    Je früher das Risiko einer sog.
    Fettleber erkannt wird, umso
    besser lässt sich eingreifen
    und gegensteuern

    Eine Fettleber liegt vor, wenn mehr als 50 Prozent der Leberzellen Fetteinlagerungen aufweisen. Die Diagnose wird anhand der Krankengeschichte des Patienten, der körperlichen Untersuchungsbefunde, verschiedener Laborwerte und einer Ultraschalluntersuchung gestellt. Oft wird eine Fettleber durch Zufall entdeckt, denn sie verursacht meist keine oder nur uncharakteristische Beschwerden. Dazu gehören zum Beispiel ein Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl, Beschwerden beim Liegen auf der rechten Seite und eine allgemeine Antriebsarmut.

    Ein italienisches Wissenschaftler-Team vom Sacro Cuore Hospital in Negra, Verona, hat vor kurzem einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer nicht-alkoholischen Fettleber und dem Risiko für Herz-Gefäß-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall aufgedeckt. Die Ärzte verfolgten fünf Jahre lang die Krankengeschichte von 2.103 Patienten mit einem Typ 2 Diabetes. Unter anderem wurden die Teilnehmer auch auf das Vorliegen einer Fettleber und auf Erkrankungen von Herz und Gefäßen hin untersucht.

    Zu Beginn der Studie zeigte keiner der Diabetiker Anzeichen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. In dem sich anschließenden fünfjährigen Beobachtungszeitraum erlitten trotzdem 248 Personen Ereignisse wie einen Herzinfarkt, eine Bypass-Operation, einen Schlaganfall oder/und verstarben am Herztod. Diese Patienten wurden mit 496 Kontrollpersonen (ebenfalls Typ 2 Diabetiker) verglichen, die kein entsprechendes Herz-Kreislauf-Ereignis hatten. Dabei zeigte sich, dass Typ 2 Diabetiker mit einer Fettleber deutlich öfter betroffen waren: Das Risiko für ein Herz-Kreislauf-Ereignis lag insgesamt um 84 Prozent höher, wenn gleichzeitig eine Leberverfettung vorlag. Andere Faktoren, die ebenfalls das Herz-Kreislauf-Risiko beeinflussen können (z. B. Alter, Geschlecht, Rauchen, Diabetesdauer, HbA1c, LDL-Cholesterin, Leberenzyme und Medikamente) sind aus diesem Ergebnis bereits „herausgerechnet“.

    Wenn bei Personen mit Typ 2 Diabetes oder Übergewicht in der Ultraschalluntersuchung eine fortgeschrittene Leberverfettung festgestellt wird, ist dies unter Umständen ein Alarmzeichen für eine gleichzeitige Gefährdung von Herz und Gefäßen. Entsprechend sollte nach weiteren Herz-Kreislauf-Risikofaktoren gesucht werden: Je früher man das Risiko erkennt, umso besser lässt sich eingreifen und gegensteuern.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Targher G, Bertolini L, Poli F et al. Nonalcoholic fatty liver disease and risk of future cardiovascular events among type 2 diabetic patients. Diabetes 2005; 54: 3541-3546

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