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    Diabetes kommt nicht vom Zucker
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    Diabetes kommt nicht vom Zucker

    (27.05.2005) Naschkatzen sind anfällig für Typ 2 Diabetes, das glauben viele. Auslöser ist aber oft zu fetthaltige Kost.

    Ein Interview mit Dr. Monika Toeller, Leiterin des Bereichs Ernährung und Schulung, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Universität Düsseldorf.

    Ist zu viel Süßes schuld am Typ 2 Diabetes?

    Süssigkeiten
    Diabetes kommt nicht vom
    Zucker. Auslöser des Typ 2 Dia-
    betes ist oft zu fetthaltige Kost

    Nein, das ist falsch. Flapsig ausgedrückt: Zucker kommt nicht von Zucker. Auslöser des Typ 2 Diabetes ist oft zu fetthaltige Kost. Dabei vergessen viele, dass auch Schokolade und Gebäck Fett enthalten. Ein Gramm Zucker hat vier Kalorien, ein Gramm Fett hat mehr als das Doppelte, nämlich neun. Fett ist der schlimmste Übeltäter.

    Warum ist Fett so gefährlich?

    Fett ist nicht nur kalorienreich. Wird flüssiges Pflanzenöl etwa für Fertiggerichte (Tütensuppen, Blätterteig, Chips) gehärtet, entstehen „Transfettsäuren“. Diese „hydrierten“ Fette belasten den Körper stark. Weil sie Gefäßschädigungen fördern, lohnt es sich, Zutatenlisten sorgfältig zu lesen, gesättigte oder hydrierte Fette zu meiden.

    Und wie steht es mit Snacks?

    Nehmen Sie ein Croissant: So ein kleines Hörnchen enthält 20 Gramm Fett – etwa ein Drittel unseres Tagesbedarfs. Auf belegten Brötchen liegt zwischen Wurst und Käse oft nur ein einziges Alibi-Salatblatt. Kleine Mahlzeiten sind ebenso wie Schokoriegel oft sehr kalorienreich.

    Welche Fallen gibt es außerdem?

    Bei Schulungen stelle ich immer wieder erstaunt fest, wie viele Menschen nicht wissen, dass Milchprodukte mit niedrigem Fettgehalt gesünder sind als fettreiche. Auch hier sollten Sie den Aufdruck genau lesen. Und bei Diätwaren, etwa Diätschokolade, denkt jeder: Damit tue ich mir etwas Gutes. Das ist falsch, denn die Diätschokolade hat ebenso viele Kalorien wie jede normale Schokolade.

    Lassen Sie sich auch nicht von Light-Produkten verführen. Sie sind zwar oft weniger süß, dafür aber oft fettreich. Verzichten Sie zudem auf Limonaden, Shakes und andere süße oder alkoholische Getränke. Mineralwasser, Früchte- und Kräutertee sind viel gesünder und helfen beim Abnehmen.

    Wie geht es gesünder?

    Wenn es tagsüber schnell gehen soll, können Sie an Imbiss-Ständen bei den Salatbars zugreifen. Essen Sie zunächst Salat, um den größten Hunger zu stillen. Wählen Sie anschließend lieber ein Vollkorn- als ein Weißmehlbrötchen. Nehmen Sie sich ins Büro täglich Obst mit. Bei Lust auf Süßes greifen Sie zu Trockenfrüchten wie Feigen und Datteln. Sie enthalten zwar Kohlenhydrate, jedoch kein Fett. Zu Hause sollten Sie vor allem ungesättigte pflanzliche Öle verwenden und reichlich Salat und Gemüse essen.

    Apotheken Umschau, Ausgabe B, 15. Februar 2005

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