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    Geschlechterunterschiede bei der Behandlung von Herzkreislaufrisiken
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    Geschlechterunterschiede bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Risiken

    (01.09.2008) Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die Todesursache Nummer eins sind, hat die Sterblichkeit bei Männern in den letzten 25 Jahren stetig abgenommen. Dies trifft für Frauen nicht zu, allerdings sind die Gründe für die Geschlechterunterschiede unklar. Eine Studie aus Deutschland liefert Hinweise, dass Herz-Kreislauf-Risiken bei Frauen weniger konsequent behandelt werden. Die interessanten Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Diabetes Care veröffentlicht.

    Blutdruckmessung bei einer übergewichtigen Frau
    Foto: AOK

    Anhand des DUTY-Registers (Diabetes mellitus needs unrestricted evaluation of patient data to yield treatment progress) haben Wissenschaftler der Universitäten Köln, Bonn und Homburg die Daten von 44.893 Typ 2 Diabetikern aus diabetologischen, internistischen und allgemeinmedizinischen Praxen ausgewertet. Bei 39 Prozent der Patienten war neben dem Diabetes auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bekannt.

    Studienleiterin Ionna Gouni-Berthold und ihre Kollegen verglichen bei Männern und Frauen die Labor- und Blutdruckwerte sowie die Medikamente, die in den Jahren 2002 und 2003 verordnet worden waren. Dabei standen folgende Werte im Mittelpunkt: Der Blutzuckerlangzeitwert HbA1c, der systolische Blutdruck und das LDL-Cholesterin.

    Die Auswertung zeigte, dass Typ 2 Diabetikerinnen mit einer bereits bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankung im Vergleich zu Männern um 15 Prozent häufiger schlecht eingestellte HbA1c-Werte von 8,0 % oder darüber aufwiesen (p = 0,0009). Auch der systolische Blutdruck war hier um 19 Prozent öfter erhöht mit Werten von 140 mmHg oder darüber (p < 0,0001). Der größte Unterschied zeigte sich beim LDL-Cholesterin, das bei den herzkreislaufkranken Frauen sogar um 44 Prozent öfter bei Werten um 130 mg/dl oder darüber lag (p < 0,0001). Trotz der schlechten Einstellung des LDL-Cholesterins erhielten die Frauen im Vergleich zu Männern um 15 Prozent seltener einen Blutfettsenker. Bei den Diabetikerinnen ohne bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankung wurden bei der HbA1c- und der Blutdruckeinstellung keine Unterschiede zu ihren männlichen Altersgenossen festgestellt. Allerdings war auch hier das LDL-Cholesterin häufiger krankhaft erhöht.

    Gouni-Berthold und ihre Kollegen folgern aus den Ergebnissen, dass die Behandlung und Einstellung wichtiger Herz-Kreislauf-Risiken wie Bluthochdruck und erhöhtes LDL-Cholesterin bei Frauen mit Typ 2 Diabetes weniger konsequent erfolgt als bei männlichen Diabetikern. Ein ähnlicher Geschlechterunterschied wurde in der Vergangenheit auch in Untersuchungen aus anderen Ländern beobachtet.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Gouni-Berthold I, Berthold HK, Mantzoros CS et al. Sex Disparities in the Treatment and Control of Cardiovascular Risk Factors in Type 2 Diabetes. Diabetes Care 2008; 31:1389-1391

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