Die diabetische Nephropathie entwickelt sich schleichend über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die ersten Veränderungen an den Nieren vollziehen sich ohne dass der Diabetiker etwas davon merkt. Sobald es zu vermehrten Harnwegsinfekten, erhöhten Blutdruckwerten oder Wasseransammlungen in den Beinen kommt sind die Nieren oft schon dauerhaft geschädigt.
Schließlich können die Nieren ihre Funktion im Körper nicht mehr aufrechterhalten, und der Diabetiker wird dialysepflichtig. Bei der Blutwäsche (Dialyse) wird die Funktion der geschädigten Nieren durch Maschinen außerhalb des Körpers ersetzt. Obwohl die Verfahren zur Blutwäsche innerhalb der letzten Jahre technisch weiterentwickelt wurden, bergen sie eine Vielzahl an möglichen Komplikationen und einen erheblichen Verlust an Lebensqualität.
Die Einstellung des Blutzuckers nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten stellt nicht nur für die Niere, sondern auch für Herz, Augen und Nervensystem den besten Schutz vor Folgeerkrankungen dar. Treten erstmalig hohe Blutdruckwerte auf, darf diese Beobachtung nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sondern muss eine konsequente medikamentöse Blutdrucksenkung zur Folge haben.
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im Januar 2003 aktualisiert